Alligator Rodeo - Alligator Rodeo Tipp

Alligator Rodeo - Alligator Rodeo
    Sludge Metal

    Label: Noizgate Records
    VÖ: 28.10.2016
    Bewertung:8/10

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Wenn ich nicht wüsste, dass ich das Debüt von ALLIGATOR RODEO in der Hand halte, würde ich beinah vermuten, ich hätte neue Songs von DOWN gehört. Und dabei lesen sich die Facts über die Band relativ schnell: 2012 gegründet. 2013 erste Shows und Festivalgigs. 2015: Produktion des Debütalbums „Alligator Rodeo“. 2016 Signing bei Deafground Records und Release des Debüts.

Und dann kommt einem da gleich so ein Sound aus den Boxen entgegen. Die sechs Songs hören sich an, als würden sie direkt aus den tiefsten Sümpfen der Südstaaten kommen und hätten dabei noch kurz den Proberäumen von DOWN, CROWBAR oder auch EYEHATEGOD einen Besuch abgestattet. Das Sludgetrio ALLIGATOR RODEO serviert uns ein Riffmonster mit Hardrock-, Blues- und Doomeinflüssen, das nebenbei noch unglaublich wütend klingt.

Die Drei aus Lippe steigern sich in wüste Delay-Orgien, gehen über Heavy Distortions bis hin zu wüsten Gitarren-Squeals, die dir direkt ins Gesicht schreien. Dazu gesellen sich Bässe, so tief und dunkel wie ein lauernder Tümpel, und unfassbar groovende Drums. Man hört zu jedem Moment die organisch rohe Liveproduktion. Und genau darin liegt dann auch der einzige Kritikpunkt: Die Songs klingen gerade an den Stellen, an denen einem ein fettes Solo um die Ohren gehauen wird, irgendwie dünn, als würde ihnen etwas die Luft ausgehen. Das wird wahrscheinlich daran liegen, dass eine zweite fette Gitarre fehlt. Davon abgesehen, fettes Debüt.

Das Trio aus Detmold – ja, Detmold, die Stadt des Hermannsdenkmals und meiner Geburtsstätte – serviert dem Hörer mit seinem Debüt eine ordentliche Soundwelt. Das Werk ist kurz und intensiv zugleich – zu kurz, leider. Macht aber dadurch Lust auf mehr. Ein durchweg gelungenes Debüt.
Arne

Stile: Postcore, Deathmetal, Sludge, Hardcore

Bands: Machine Head, Kylesa, Ryker's, Lionheart, Johnny Cash, Cult of Luna, The Ocean, Deserted Fear, TLUF

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