Auf "The Year Is One" lesen die Nordmänner eine schwarze Messe, die all das hält, was die doomige Spielart des Metal verspricht: Bleischwere Gitarrenriffs und monoton-schleppender Drumsound, wie etwa bei "I Am a Name on Your Funeral Wreath", dazu abgründige (und nicht ganz ernstzunehmende) Texte über Tod und Teufel, die auf diesem Album immer wieder von ausdrucksvollen Melodien umhüllt werden. Daneben huldigen die fünf Finnen auch regelmäßig den Genre-Pionieren Black Sabbath.
Spaß macht die neue Scheibe auch dann, wenn die Band das Gaspedal doom-untypisch etwas mehr durchtritt: "Babalon Working" begeistert durch die Tempowechsel von Schlagzeuger Jarkko Seppälä, während "Jesus Christ, Son of Satan" dank schneller Riffs der beiden Gitarristen Jussi Maijala und Kari Lavila sowie dreckig gesungener Vocals von Sami Hynninen (aka Albert Witchfinder, Ex-Sänger von REVEREND BIZARRE) fast schon rockig rüberkommt. Überhaupt gehört der Gesang zu den Highlights des Albums. Witchfinder meistert verschiedenste Tonlagen mühelos: Von hoher, klarer Stimme in „She Died a Virgin“ über tiefes, verzerrtes Gekeife am Ende von "Robe of Ectoplasm" bis hin zu düsterem Beschwörungsgesang auf "Holiday in the Cemetery" – der Mann verbreitet seine satanischen Botschaften in Topform.
Das lange Warten hat sich gelohnt. "The Year Is One" ist zwar kein Überalbum geworden, aber eine sehr gute, empfehlenswerte Doom-Platte. Ob sie auch den Langzeittest besteht, wird sich dann in den nächsten zehn Jahren zeigen – denn so lange wird es vermutlich bis zum nächsten SPIRITUS MORTIS Album dauern.