Novembers Doom - The Pale Haunt Departure


Review

Stil (Spielzeit): Doom-Death (51:50)
Label/Vertrieb (VÖ): The End Records/Candlelight (04.07.05)
Bewertung: Düster-traurig-wunderbar (9/10)
Link: www.novembersdoom.com

Alte Opeth und My Dying Bride, Katatonia, Tiamat und die vergangenen Zeiten von Anathema - an diesen Vergleichen führt kein Weg vorbei, will man den Sound von Novembers Doom beschreiben. Und um es gleich vorweg zu nehmen: Dies ist vermutlich gleichzeitig die einzige und größte Schwäche der Amerikaner, die bereits seit 1989 und auf munter wechselnden Labels ihre faszinierende Mischung aus Death und Doom durch die Röhren jagen.

Klingen und Stricke sollte man vor dem Genuss von „The Pale Haunt Departure" besser außer Reichweite legen, derart depressiv und melancholisch-schwer klingt es nicht nur lyrisch sondern insbesondere musikalisch: Schleppende Riffs, Klavier in Moll und dazu klagen verzweifelter, klarer Gesang und düstere Growls im Wechsel.

Songs wie „Dark World Burden" oder „In The Abscence Of Grace" gehen rhythmisch nach vorne, transportieren die bleierne Sinnesschwere über Blastbeats und aufgelockerte Refrains, doch über allem breitet sich ein Mantel aus elegischen Melodien und dichter Atmosphäre, die dunkler kaum sein kann. „The Dead Leaf Echo" lässt mit beschwingteren, etwas fröhlicheren Harmonien zwischendurch leichte Hoffnung keimen, die sich jedoch schnell wieder in ähnliche Schwermut hüllt, wie sie beispielsweise „Through A Child's Eyes" mit mehrstimmigem Gesang oder auch das halbakustische „Autumn Reflection" von Anfang an zelebrieren.

Einziger Beigeschmack dieses fünften Albums, der mich nicht die Höchstnote zücken lässt: Als Fan eingangs genannter Bands kennt man bereits viele musikalische Wendungen, die während der acht Tracks vollzogen werden. Und dennoch: Novembers Doom lassen ihre Gitarren auf extrem hohem Level weinen und versprühen dank des überaus gelungenen Zusammenspiels aus treibender Härte und zartem Jammer eine Magie, der man sich nur schwerlich entziehen kann. Ein großartiges Werk.
Chris

Als Kind der 90er liebe ich Grunge und Alternative Rock – meine bevorzugten Genres sind aber Death, Groove, Dark und Thrash Metal. Ich kann Musik und Künstler schwer voneinander trennen und halte Szene-Polizisten für das Letzte, was Musik braucht. Cool, dass Du vorbeischaust!

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