Crowbar - Lifesblood For The Downtrodden



Stil: Sludge-/Doom Metal
Label (VÖ): Candlelight (07.03.05)
Bewertung: Klasse!
Link: http://www.crowbarmusic.com/

Zugegeben, ich hatte nichts allzu Großes erwartet von Crowbar. Dass die Jungs um Mastermind Kirk Windstein eine der bleiernsten Kugeln schieben, die es derzeit im Doom-Metal gibt, dürfte jeder wissen, der eines der letzten sieben Werke der Band aus New Orleans in die Hände bekommen hat. Schwere Riffs so zäh und malmend wie flüssiges Gestein, Nackenbrechergrooves und hin und wieder eine Kelle voller Melodie - die letzten Veröffentlichungen waren solide aber nicht umwerfend.

Bereits nach dem ersten Durchlauf von „Lifesblood For The Downtrodden" ist klar: Dieses Album zeigt Crowbar besser denn je, hier springt der Funke auf allen Ebenen über. Die Tonfolgen sind es, die sich zwischen gewohnt planierenden Saiteneruptionen ihren Weg ins Ohr suchen und dort nicht mehr weichen. Die Songs strotzen nur so vor bisher ungekannter Melodik, dabei hat sich am Gesamtkonzept Crowbars nichts geändert; die vier Mannen sind sich absolut treu geblieben und haben lediglich die lockeren Schrauben wieder festgezogen, songwriterisch, gesangstechnisch und in punkto Echtheit.

Marter und Pein quält sich zwischen den Stimmbändern Windsteins hervor, der das erste Mal so richtig aus dem Vollen schöpft und singt. - Schroff und roh, wie ein verletzter Löwe, beängstigend intensiv und gekonnter als vormals. „Lifesblood For The Downtrodden" ist zu einem Teil pure Aggression, zum anderen Melodie, alles in allem heavy - so hat Windstein es selbst formuliert und damit ist eigentlich alles gesagt. Ungewöhnlich und fast anmutig klingen die ruhigen Akustiktöne des Schlusstracks, die in Klavierspiel übergehen, wahre Doom-Hymnen sind die unendlich depressiven Tracks „Fall Back To Zero" und "Coming Down" (insbesondere hier treten alle Stärken deutlich hervor), eine Slow-Moschgranate mit herrlich wummerndem Bass der Song „Slave No More" ...

Crowbar können es einfach. Nach 15 Jahren besser denn je zuvor.
Chris

Als Kind der 90er liebe ich Grunge und Alternative Rock – meine bevorzugten Genres sind aber Death, Groove, Dark und Thrash Metal. Ich kann Musik und Künstler schwer voneinander trennen und halte Szene-Polizisten für das Letzte, was Musik braucht. Cool, dass Du vorbeischaust!