Die Hamburger Band hat sich Anfang 2016 gegründet und nach wenigen Monaten schon die Debüt-EP „Rituals I“ veröffentlicht. Jetzt ist das Album „Blight“ am Start. Die Versprechen der starken EP lösen KAVRILA damit definitiv ein.
Acht kurze Songs, acht Mal aufs Maul: „Blight“ kommt auf den Punkt und tut weh. Das Songwriting ist Punk, die Riffs sind Hardcore, Post-Hardcore, Sludge. Die Abweichungen vom Geradeaus klingen nach Doom. Doch Genrebezeichnungen können zwar vermitteln, welche Einflüsse KAVRILA zeigen und wie geschickt sie es schaffen, aus den bekannten Elementen etwas Eigenes zu schaffen. Doch welche ungemein gemeine Räudigkeit sie hier auf Platte bannen, lässt sich damit schwer beschreiben.
Sagen wir es mal so: Man begegnet einem stiernackigen Hooligan mit Glatze, Wifebeater und Schnellfickerhose und fürchtet sich. Doch die eigentliche Bedrohung bemerkt man erst, als der Köter schon von der Kette ist und sich in der Wade verbissen hat. Der Köter heißt „Blight“ und ist pechschwarz. Sein heiseres Knurren klingt weder nach Hardcore noch nach Metal, sondern ist echtes, emotionales Ausrasten. Der dumpfe Kellersound ist der richtige Rahmen für das Vieh.
Also: Wer auf intensive Abfahrten irgendwo zwischen AMEN RA und MANTAR steht, darf es sich mit KAVRILA kuschelig machen.