Die beiden donnern und bollern so derart heftig, dass man sich dem Druck kaum entziehen kann und sich den vibrierenden Rhythmen irgendwann ergibt. Mit ihrer Vehemenz und mit der Kompromisslosigkeit erinnern sie dabei sogar streckenweise an MANTAR, auch wenn GRIN deutlich spröder und weniger zugänglich musizieren. Unterbrochen von Delays und seltsamen aus der Ferne ertönenden Schreien, wird man als Hörer stetig etwas unruhiger und erwartet den großen Knall am Ende – die Reise muss doch irgendwo hinführen?! Am Ende wird dem Hörer dann klar, dass "Revenant" der Weg ist ... und der ist bekanntlich das Ziel.
GRIN setzen auf mehr Gain statt Gähn
GRIN haben stark abgeliefert, "Revenant" wirkt allerdings als Gesamtergebnis, man kann sich keine einzelnen Hits herauspicken und sollte das Album schon gar nicht nebenbei hören. Auch ohne typische Ankerpunkte macht es einfach Laune, dem Verprügeln der Drums und den nackendrückenden Riffs zu folgen. Nur zu gerne lässt man sich in den schwarzen Sog hineinziehen und von den mantrischen Takten einfangen.
Spätestens beim eindringlichen Intro zum Titelsong sollte jeder Sludge-Doom-Fan zu dem catchy Riff-Drum-Mix mindestens mitwippen. Der Rausschmeißer "Closure" liefert dann schon sowas wie eine eingängige Nummer und unterstreicht damit nur, dass GRIN "normal" könnten, aber einfach nicht wollten.
Das schreit förmlich nach Inszenierung, entweder mit entsprechenden Outfits oder einer stimmungsvollen Lichtuntermalung. Im Club und am Stück gespielt, spielen GRIN euch auf jeden Fall an die Wand.