Doom / Sludge Metal
Mehr Schatten als Licht
Sänger und Gitarrist Cédric Toufouti steht fest wie ein Fels in der Brandung, während er pausenlos von Riffwalzen und unerbittlich auf den Punkt gebrachten Drums attackiert wird. Gut und Böse kämpfen unermüdlich miteinander und leider – oder in diesem Fall glücklicherweise – gewinnt die Dunkelheit meist die Überhand.
Langsam und bedrohlich schleicht sie sich an ("Sleep Juice") und stellt den Hörer, genau wie die Person auf dem Cover, mit erhobenen Händen an die Wand. "Tara" gibt Möglichkeit, sich etwas zu entspannen, verschenkt allerdings viel Potential, indem es instrumental und leider eindimensional bleibt. "Sidi Bel Abbes" ein weiteres Instrumentalstück, in Gedenken an den Unfalltod des ehemaligen Gitarristen Sid-Ahmed Azzouni, funktioniert um einiges besser. Grundsätzlich scheinen sich HANGMAN'S CHAIR nicht zwischen Gothic Rock und Doom entscheiden zu wollen, etablieren aber auch keine nachvollziehbare Melange. Und selbst wenn Doom von Natur aus träge ist, gibt es auch hier Spitzen und tragende Momente, die "Banlieue Triste" leider größtenteils fehlen.
Situationsbedingt gut, kein Klassiker
Trotz allem dunkel-schaurigen Charme, fehlt es "Banlieue Triste" an Widerhaken. Prägnante Momente, an die man sich als Hörer hängen und von denen man sich gerne in die Tiefe ziehen lassen möchte. So viel Melancholie macht auch auf Dauer nicht glücklich, weshalb HANGMAN'S CHAIR kein Fall für die Dauerrotation sind. In besonderen Situationen und mit dem richtigen Ambiente wirken sie allerdings stimmungsverstärkend.
Tracklist:
Banlieue Triste
Naïve
Sleep Juice
Touch The Razor
Tara
04/09/16
Tired Eyes
Negative Male Child
Sidi Bel Abbes
Full Ashtray
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