BLACK TUSK hatten es in den letzten Jahren aber auch wahrlich nicht leicht, trieben sie doch irgendwie im Windschatten größerer Sludge-Veteranen wie MASTODON oder KYLESA vor sich hin. Da half auch keine selbstkreierte Genrebezeichnung – "Swamp Metal". Hinzu kam noch, dass 2014 ihr sympathischer langbärtiger Basser und Sänger Jonathan Anton an den Folgen eines Motorradunfalles verstorben ist. Dass es weitergehen soll, war für die restlichen Bandmitglieder allerdings sehr schnell klar und mit Corey Barhorst wurde ein adäquater Ersatz gefunden. Und so entstand 2016 „Pillars Of Ash“, auf dem BLACK TUSK schon um einiges wütender und forscher klangen, als auf den Vorgängerwerken.
Taking Care of Black Tusk
Knapp zwei Jahre später ist „TCBT“ erschienen. Und auf ihrem mittlerweile fünften Album wissen BLACK TUSK mit unglaublicher Dynamik zu begeistern. Das Quartett aus Savannah, Georgia sprüht nur so vor Energie und Wut. Die Songs sind immer im knappen Zwei-Minuten-Bereich und kommen ohne Geschnörkel direkt auf den Punkt. Was vom Sludge übrig geblieben ist, ist meiner Meinung nach nur noch der Sound. Die Songs kommen allesamt eher extrem punkig um die Ecke und lassen „TCBT“ sehr kurzweilig erscheinen. Das lädt natürlich zum Mitmoshen ein und geht direkt ins Mark.
Das wiederum führt dazu, dass man leider keine großen kompositorischen Überraschungen erwarten kann, was man wiederum gar nicht will und braucht. Denn qualitativ hat das Album keine Tiefpunkte. Und so sind nach knapp 40 Minuten alle zwölf Songs durch und wollen nochmal angespielt werden.
Fazit
BLACK TUSK machen auf „TCBT“ einfach Spaß, obwohl man ihnen zu jeder Zeit ihre Wut anhört. Dennoch strahlen die Songs eine Lässigkeit und eine Spielfreude aus, derer man sich schwer entiehen kann, ohne sich anstecken zu lassen. Gerade live werden die Songs ordentlich reinhauen und den einen oder anderen Moshpit entfachen.