Die schwüle Melancholie, die sehnsuchtsvollen Gitarrenmelodien, die choralartig gestapelten Vocals, die gelegentlichen Growls – all die bekannten Trademarks vom „The Ghost Of Orion“ stecken direkt im zehnminütigen Opener „Macabre Cabaret“. Es folgt das bereits vorher ausgekoppelte „A Secret Kiss“. Das Stück ist kürzer, kompakter und eingängiger, zeigt aber auch die harsche Seite im Sound der Doom-Veteranen.
Den Abschluss bildet „A Purse Of Gold“ – ohne Gitarren klingt das Klavierthema mit Streichern und gemurmelten Zeilen anfangs wie ein Fiebertraum (oder wie ein Verweis auf den Opener des 93er-Albums „Turn Loose The Swans“). Zum Schluss kommen ein paar Drums dazu, und das war’s schon mit der EP.
"Macabre Cabaret" ist alles, nur keine Resteverwertung
Drei Stücke sind nicht viel, aber MY DYING BRIDE zeigen hier auf kurzer Strecke sehr viele ihrer Facetten. Wem das Ding mit rund 22 Minuten zu kurz ist, der hört „Macabre Cabaret“ einfach mehrmals – die drei neuen Songs sind so gut, dass sich das auf jeden Fall lohnt. Ein schönes Ding für Fans dieser Institution, das nach allem klingt, aber definitiv nicht nach Resteverwertung.