CULTED: Kaputtes Geschrei, grobschlächtige Riffs
CULTED legen brutales, kaputtes Geschrei über schleppende, grobschlächtige Riffs. Darüber kippen sie industrielle Soundscapes. Das Ergebnis bewegt sich irgendwo zwischen MINISTRY, NEUROSIS, ORANSSI PAZUZU und GODFLESH – letzteren gedenken sie mit einem Cover des Songs “Crush My Soul”.
Ab der Hälfte von “Nous” mehren sich die Drone-Experimente
Dieser intensiv fiese Mix funktioniert eine ganze Weile ganz gut. Vor allem die ersten zwei Tracks “Lowest Class” und “Lifers” sind Highlights. Leider haben sich CULTED entschieden, ab etwa der Hälfte von “Nous” mehr und mehr Drone-Experimente unterzubringen. “Opiate The Hounds” zum Beispiel ist zwar interessant, mischt zufällig scheinende Cleangitarren mit verzerrtem Bass und höllischem Gemurmel. Doch solche Ausflüge in wenig nachvollziehbare Strukturen strecken “Nous” auch auf über 60 Minuten Spielzeit und verhindern einen nachvollziehbaren Fluss.
Wenn es Teil des Albumkonzepts ist, einfach auch mal hart zu nerven: Ziel erreicht. Meiner Meinung nach sind CULTED hier aber ein bisschen übers Ziel hinausgeschossen.