Trouble - Live In Los Angeles

trouble_liveinlosangeles

Stil(Spielzeit): Doom (45:29)
Label/Vertrieb (V.Ö.): SOAL/H’Art (24.07.2009)
Bewertung: 8/10

Link: www.newtrouble.com
www.myspace.com/troublechicago

Es gibt Bands, die scheinen ihre ganze Karriere vor dem großen Durchbruch zu stehen und schaffen den Sprung nie. Die Doom-Legende TROUBLE ist so ein Beispiel. Seit dem Debütalbum „Psalm 9“ wird die Band aus Chicago von Kritikern und Fans gleichermaßen geschätzt und von vielen Bands der düsteren Genres als wichtiger Einfluss genannt und doch hat es für den kommerziellen Erfolg nie gereicht. Nachdem sich Original-Sänger Eric Wagner im Mai 2008 mit einem Unplugged Album in Freundschaft von TROUBLE trennte, soll es jetzt mit Cory Klarke (Ex-WARRIOR SOUL) als neuem Mann am Mikro weiter gehen. Um das neue Bandmitglied vorzustellen, meldet sich die Band mit einem Live-Album zurück.

Das Album spannt den Bogen über die Gesamte Bandgeschichte von „Endtime“ vom ersten Album „Psalm 9“ oder schlicht „Trouble“ über „End Of My Daze“ und „R.I.P“ vom zweiten selbstbetitelten Album aus dem Jahr 1990 und endet beim Titelsong des letzten Albums „Simple Mind Condition“.
Der größte Unterschied zwischen den neuen und den alten TROUBLE, neben Frontmann Eric Wagner verließ auch Drummer Jeff Olson die Band, ist der Gesang von Klarke, der deutlich roher und rauer klingt, als sein Vorgänger, was den Härtegrad der Songs durch die Bank um einige Grade nach Oben treibt. Das ist vielleicht für alte Fans etwas gewöhnungsbedürftig, treibt aber die Nummer auch ordentlich an.
Beim Sound dagegen sollten sich Olschool-Puristen sofort heimisch fühlen. Die etwas höhenlastigen moderat verzerrten Gitarren und der trockene Drumsound könnten auch einer 80er Produktion entsprungen sein. Hier wurde nicht der Hauch eines Zugeständnisses an den Zeitgeist gemacht.

„Live In Los Angeles“ ist zunächst erstmal vor allem ein gelungenes Lebenszeichen. Einerseits zeigen TROUBLE, dass sie sich treu bleiben, gleichzeitig macht Neuzugang Cory Klarke klar, dass er den Kult-Doomern seinen eigenen Stempel aufdrücken wird und sich nicht darauf beschränkt, seinen Vorgänger zu imitieren. Ob TROUBEL auch in der neuen Besetzung etwas zu sagen haben, dürfte sich mit dem für Ende des Jahres angekündigten Studioalbum zeigen.


Songs:

Intro
R.I.P.
The Sleeper
Touch The Sky
Plastic Green Head
The Eye
Simple Mind Condition
Mr. White
Endtime
Troublemaker
The End Of My Daze