Doom / Sludge Metal
Stil (Spielzeit): Doom Metal (49:13)
Label/Vertrieb (VÖ): Trust No One Rec. (09.09.09)
Bewertung: 8,5 / 10
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Doom zum Quadrat ? Die Wurzel aus Doom? Oder wie nennt man Musik, bei der die Beats besser nicht pro Minute, sondern pro Stunde gezählt werden und die dabei ohne Drone-Dröhnen auskommt? Die so zäh und trist ist, dass Einem CANDLEMASS dagegen wie Fun Punk vorkommen?
SWITCHBLADE aus Stockholm legen mit „Switchblade“ ihr fünftes Album vor, das also genauso heißt wie alle anderen. Und wie ebenfalls üblich (das Debüt ausgenommen) haben die Stücke keine Namen, sondern sind durchnummeriert. Was aber auch nicht hätte sein müssen. Die knapp 50 Minuten gehen auch als ein einziger träge gleitender Lavastrom durch; die beiden Trackmarken scheinen willkürlich gesetzt.
Es brummt, es schnarzt, es scheppert… gefolgt von Brummen, Schnarzen und Scheppern… mit chronischem Hang zur Reprise. Strukturen und Akkordwechsel sind da, aber da sie in der Regel mit der Geschwindigkeit von Eiszeiten eintreten, bleibt nichts wirklich hängen. Auch nichts von dem sehr gepressten, leise abgemischten Black Metal–artigen Gesang… Hier ist nichts harmonisch, nichts disharmonisch. Alles rhythmisch, vielmehr: a-rhthmisch. Fast möchte man von Eruptionen sprechen, wenn der Drummer mal den Bong abstellt, um den zweiten Stick zur Hand zu nehmen.
Aber so bekommt jeder Anschlag, jedes langsame Verklingen der Saiten, jeder Hit auf Becken und Felle seine eigene schicksalsschwere Bedeutung. So könnte er klingen, der Soundtrack zur Agonie des Lebens als solchem. Natürlich muss man das jetzt nicht metaphysisch aufblasen. Aber man kann schon auf ziemlich finstere Gedanken kommen, wenn man sich „Switchblade“ und seiner Sogwirkung hingibt.
Nur nebenbei gehört, ist der Minimalismus nicht mehr intensiv und rauschhaft monoton, sondern wohl eher strunzlangweilig. Aber die Erfahrung habe ich noch nicht gemacht. Sicher keine Platte für jeden Tag, genauso sicher nicht für Zwischendurch. Extrem-Doomheads sei das Ding dennoch sehr empfohlen. Allen anderen nicht.
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