Stil (Spielzeit): Melodic Doom Metal (51:18)
Label/Vertrieb (VÖ): Firebox/Firedoom (13.08.07)
Bewertung: 7/10
Link: http://www.myspace.com/depressedmodedoom
Am Anfang ist Ossy Salonen. Und mit ihm entsteht DEPRESSED MODE.
Vorerst als reine Keyboard-Geburt erwachsen im Jahre 2006 aus der Eingleisigkeit breiter gefächerte Ideen. Und so kommt das übliche Rock-Instrumentarium hinzu, was noch durch die Stimme von Natalie Koskinen verfeinert wird. Das Haupt-Line-Up besteht zwar nur aus drei Personen, was aber durch vier Gastmusiker – inklusive Cello – verstärkt wird. Fertig ist die Doom-Suppe.
Vorsichtig eingestimmt mit düsterem Klavier legt „Alone“ schon eine Dunkelheit an den Tag, dass einem die Gänsehaut über den Rücken läuft. Ein gewaltiges Orchester bäumt sich auf und erdrückt mit dem dunkel-doomigen Sound jeden, der dem Lautsprecher zu nahe kommt. Tiefe Growls tun ihr übriges. Im folgenden Track gesellen sich noch weibliche Vocals zur Düsterness, womit dann im Duett der Langsamkeit gehuldigt wird.
Das Klavier und die opulenten orchestralen Klänge bringen etwas mehr Melodienvielfalt in die doomige Atmosphäre. Allerdings gehen dabei manchmal gerade die Vocals von Frau Koskinen unter, was zum Beispiel in den Strophen von „Suffer in Darkness“ geschieht. Der Titeltrack Nummer fünf bringt mit etwas Natur, Wassergeplätscher ein bisschen Abwechslung in die ewige Nacht. Als ob in einem alten Kirchengemäuer ein singender Geist durch die alten Steinbauten zieht, hört es sich an, wenn der synthetische Chor seine Stimmen erhebt. Hier kommt sogar der Doom teilweise fast bis zum Stillstand.
In „The Sun is Dead“ kommen zum ersten Mal auffällig schnellere Gitarren-Riffs und die zweifache Fußtrommel zum Zuge, wodurch aber „natürlich“ keine große Tempo-Steigerung zustande kommt. Der vorletzte Song „Dunkelheit“ ist ein BURZUM-Cover, in dem als zusätzliche Dreingabe cleaner männlicher Gesang hinzukommt. Ein Novum ist auch im Intro des letzten Stückes das Duo von Klavier und Cello, was aber in altbewährter Manier im bombastischen Soundgewand endet.
DEPRESSED MODE zollen intensiv der Langsamkeit Tribut. Mit „Ghost of Devotion“ legen sie ein opulent ausgeschmücktes Werk vor. Die Songs haben strukturell eine gewisse Gleichförmigkeit. In den Melodielinien spiegelt sich auch nicht immer das schwarze Loch wider, in das der Hörer geschubst werden soll. Doch deshalb darf man sich trotzdem dem Paradoxon (?) auf dem Info-Blatt von DEPRESSED MODE anschließen: „Enjoy and be depressed!“
Manuel
"Größtenteils harmlos."