Nightmares On Wax - Thought So...




Stil (Spielzeit): Downbeat/Elektro/Chill-Out (53:29)
Label/Vertrieb (VÖ): Warp Records / Rough Trade (22.08.08)
Bewertung: 4/10

Link: http://www.nightmaresonwax.com 
http://www.myspace.com/nightmaresonwax

Und auf ein Neues: 
George Evelyn, alias DJ E.a.s.e., alias NIGHTMARES ON WAX (was doch eher ein Begriff sein könnte) hält erneut Einzug in die Kaffeehäuser der Welt: „Thought So...“ heißt Evelyn's neuer Streich und kommt chillend und wachs-blubbernd mit zehn Songs plus Intro daher; serviert wird einem dabei der altbewährte Mix aus Trip-Hop, Downbeat, Chill Out und diversen Versatzstücken. 

Bereits mit Alben wie „A Word Of Science“ (1990) und „Smokers Delight“ (1995) wurde sich der Tron der Downbeat-Nische erhascht und auf diesem scheint es sich Herr Evelyn durchaus gemütlich gemacht zu haben, sorgte er doch in den letzten Jahren zwar für relativ gute und umsatzstarke Platten, jedoch kaum für Abwechslung. Da scheint wohl das Motto zu gelten: Was der Bauer nicht kennt, das frisst er auch nicht. Egal. 
Mittlerweile handelt es sich nach einer rund zwanzigjährigen Karriere um das sechste Studioalbum der englischen Elektro-Legende. Aufgepeppt und abgemischt hat es der Meister höchstpersönlich in seinem eigenen Studio, den Wax On-Studios in Ibiza, in das er mit Familie und Equipment vor kurzem umgezogen ist und damit seiner Heimat Leeds den Rücken gekehrt hat. 
Die Reise ins Partydomizil wurde jedoch mitsamt aller auf dieser Scheibe vertretenen Gastmusiker in gut einem halben Dutzend Wohnwagen angetreten, die Songs bereits während dem Road Trip in Rohfassung aufgenommen. 
Herausgekommen ist dabei eine wirklich typische NIGHTMARES ON WAX-Platte, im Guten wie im Schlechten: 

Mal dubbig und reggaelastig („195lbs“ und „Still?Yes!“), dann wieder hip-hop-durchzogen („Bringin It“ und „Hear In Colour“) oder einfach nur soulig-funkig („Be There“ und „Moretime“). 
Dazugepackt werden einfach noch eine groovende, mit Bongos und Clap-Beats angereicherte Party-Tanznummer(„Da Feelin“), eine dahinplätschernde Ambient-Klangwand („Pretty Dark“), sowie zwei Chill-Out-Stücke mit langsamen Basslinien, Synthiestreichern und Klavier („Calling“ und „Hey Ego!“). 

Das wars dann aber auch schon, zusammengefasst könnte man auch sagen, NIGHTMARES ON WAX bleiben sich zwar treu, kopieren sich leider aber auch an mehreren Stellen einfach mal locker selbst. Je nach Sichtweise eben. Die Parallelen bei einem Song wie „Calling“ zu dem bereits vor Jahren kreierten „Les Nuits“, mit dem es der Engländer so ziemlich auf jede damalige Chillout-Compilation schaffte, sind einfach zu offensichtlich, vielleicht auch zu gemütlich. 
Auch übertreibt es der gute Herr ziemlich in Punko Gemütlichkeit, und wiederholt minutenlang ein und dieselbe Schleife, was auf die Dauer stark anödet. 
Jedoch spielt er immer noch zwischendrin einige „Schmankerl“ ein, wie etwa ein peppiges Saxophon, eine Wauwau-E-Gitarre oder die Stimmen der Gastmusiker; zu nennen wären da unter anderem Ricky Ranking, Chyna Brown oder Stewy Love. 
So wirklich rausreißen tun die es aber eben auch nicht, so eignet sich „Thought So...“ wieder nur als Hintergrundmusik fürs Kaffeekränzchen, angeschlossen wird mit diesem Werk auch an das Debüt „A Word Of Science“ leider nicht. 
Fans jedoch bekommen altbewährten Stoff, zuverlässig zum Kaffee serviert.