De Infernali - Symphonia De Infernali (Re-Release)



Stil (Spielzeit): Industrial Metal/Ambient/Electro (34:10)
Label/Vertrieb (VÖ): Metal Mind Productions (29.10.2010)
Bewertung: 5,5/10

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Weniger als kreativer Kopf und Chef von DISSECTION ("Storm Of The Light's Bane" ist eines der besten klirrend kalten und majestätischen Düster Metal-Werke aller Zeiten), sondern als Mittäter einer Mordtat und Anhänger einer sehr fragwürdigen Glaubensrichtung ist Jon Nödtveidt, der 2004 Selbstmord beging, eine Person, die man schon immer sehr kritisch bewerten musste. Abseits von DISSECTION und negativen Schlagzeilen war Nödtveidt 1997 auch Initiator des Projektes DE INFERNALI, das mit dem einzigen Album "Symphonia De Infernali" einen krassen Gegensatz zum melodischen Death/Black Metal seiner Hauptband darstellte.

Im Grunde findet man auf "Symphonia De Infernali" zwei Arten von Tracks: Atmosphärische, meist auf Pianoklängen und sphärischen Keyboards aufgebaute Ambient-Nummern wie "Into The Labyrinths Of Desolation", "Revival/Paroxysmal Winds/Forever Gone" und "Orcus Cursus", die man einem Gemüt wie Nödtveidt nicht unbedingt zugetraut hätte, und Industrial-artige Mischungen aus Technorhythmen, E-Gitarren, verzerrten Gesängen und Hektik wie "Ave Satan" oder "Atomic Age", die sich trotz tanzbarer Strukturen mit verflucht schlechten Computerdrums und der bis zur Unkenntlichkeit verfremdeten Stimme Nödtveidts jenseits von Gut und Böse bewegen. Löbliche Ausnahme: Das Highlight "Sign Of The Dark", ein Dark Ambient-Ohrwurm mit schönen Melodien und einer superben Gesangsleistung von Produzentenlegende Dan Swanö.

Über die Texte decke ich den Mantel des Schweigens; wer ein sanftes Gemüt hat und mit der stark antichristlichen Neigung des schwedischen Musikers nichts anfangen kann, sollte lieber gleich die Finger von "Symphonia De Infernali" lassen, das von Metal Mind Productions in einer Auflage von 2000 Stück (mit remasterter goldener CD und Linernotes im Digipack) wieder für Interessierte zugänglich gemacht wird. Techno- und Industrial-Fans finden nur wenig Futter auf dieser CD, Ambient-Gourmets werden sich an den (wenigen) Ausbrüchen stören, DISSECTION-Anhänger sollten aufgrund der musikalischen Ausrichtung sowieso überaus vorsichtig sein. In allen Fällen gilt: Vorher reinhören, denn DE INFERNALI sind sehr speziell und leider nur zur Hälfte gut.
Chrischi

Stile: Metal und (Hard) Rock in fast allen Facetten

Bands: Metallica, Pearl Jam, Dream Theater, Iron Maiden, Nightwish ...