65 Days Of Static - Heavy Sky EP



Stil (Spielzeit): Dancemusik mit Postcore-Attitüde (33:26)
Label/Vertrieb (VÖ):Hassle / Soulfood (29.10.10)
Bewertung:6/10

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Tja, manche Bauchentscheidungen lassen sich hinterher tatsächlich nicht mehr begründen: Da wollte ich mich mal 65 DAS OF STATIC nähern, da ich hier Posthardcore oder Mathrock erwartet habe, und muss feststellen, dass ich mich nahezu komplett geirrt habe.

Kurze Recherchen haben zwar ergeben, dass 65DOS mal solche Musik gemacht haben müssen, anscheinend haben sie aber einen Wandel vollzogen – der mir leider nicht wirklich entgegenkommt. Zwar hört man heraus, dass hier auch Saiteninstrumente etc. benutzt werden, dennoch handelt es sich ziemlich deutlich um eine Art von Elektro. Auch sind die Strukturen der Songs durchaus weit entfernt von dem, was man unter stupider Tanzmusik versteht (vor allem, weil sie gerne auf viel Atmosphäre und eine stetige Steigerung setzen und immer wieder Gitarren einsetzen), dennoch fällt es mir schwer, mich wirklich dafür zu begeistern.

Hier regieren der Beat und die Keyboards – und ja, tanzbar ist das auch. Das letzte Album der Briten ist noch gar nicht so lange her, und auf dem soll (soweit ich gelesen habe) eben jener Wandel bereits angekündigt worden sein. Aber diese EP macht sich tatsächlich wohl besser in den alternativen Tanztempeln von Studentenstädten, in denen man keine Berührungsängste zwischen Gitarrenmusik und obskuren Elektro-Tracks kennt.

Ich selber bin damit leider überfordert und muss mal wieder meine Ignoranz eingestehen. Auf der anderen Seite kriegen sie mich immer wieder dann, wenn das „Band-Gefühl" in den Songs hochkommt, was sie immer mal wieder in die Tracks einbauen. Mir fehlen allerdings leider jegliche Vergleichsmöglichkeiten. APHEX TWIN passt nicht, und wie hieß nochmal das andere Projekt, welches Dancemusik in den 90igern in den alternativen Sektor rückte? Komm nicht mehr drauf...

Man entschuldige bitte dieses nichtssagende Review – ich habe mich einfach mit der Musik verschätzt. Wären die organischen Sounds dominanter im Gesamtumfang, hätte ich vielleicht mehr dazu sagen können, so bleiben mir nur Songs wie „The Shape" und „Px3", die mich zumindest ein wenig anfixen können. Da ich meine Ignoranz aber nicht zum Maßstab nehmen möchte, gebe ich mal sechs Punkte. Partyhengste mit keinerlei Bedenken gegenüber sehr elektronischer Musik sollten am besten direkt alles soeben von mir Geschriebene vergessen!