Revolting Cocks - Sex-O Olympic-O Tipp




 

Stil (Spielzeit): Industrial - Rock (50:52 Minuten)
Label/Vertrieb (VÖ): 13th Planet/Soulfood (27.02.2009)
Bewertung: Laszives Brett (8,5/10)
Link: www.revoltingcox.com

Über die REVOLTING COCKS muss man im Vorfeld nicht viele Worte verlieren. MINISTRY – das Hauptprojekt von Al Jourgensen – ist tot und eigentlich wollte Mr. Jourgensen auch bei  REVOLTING COCKS nach dem Release von „Sex O Olympic O“ den Stecker ziehen. Schlussendlich entschied er sich aber anders und gab nur das Ruder aus der Hand.

Die Veröffentlichung des mittlerweile siebten Albums war für September 2008 geplant. Warum sich diese nun auf Februar 2009 verschob – dafür lässt Mastermind Jourgensen keine Gründe verlauten. Aber meistens lohnt es sich zu warten

Wie auch in diesem Fall.

 

Verspielter und deutlich eingängiger als MINISTRY geht der bunt gewürfelte Haufen zu Werke. Der Sound der REVOLTING COCKS versprüht einem gehörigen Schuss von Laszivität und verbreitet akute Partystimmung. Die hauptsächlich elektronischen Elemente sind stimmig ineinander gefügt. Kein Element, kein Riff, keine Hookline klingt so, als wäre sie nachträglich in das Gesamtbild hineingequetscht worden. Ähnlich wie bei MINISTRY rollt eine mächtige Soundwalze durch den Raum und fesselt den geneigten Hörer vor den Boxen.

 

Bereits die ersten drei Songs, der laszive Opener „HookerBot 3000“, das rockige „Keys To The City“ und das vor Dreck stehende „Red Parrot“ scheinen direkt von den Stripclubs auf CD gebannt worden zu sein und wecken hohe Erwartungen an die folgenden Minuten.

Leider kann dieser Anspruch nicht ganz gehalten werden, denn das Songwriting flacht mit zunehmender Dauer etwas ab. Aber die nachfolgenden Songs haben nach wie vor ihre starken Momente, wie den Chorus von „Cousins“ oder „Abundant Redundancy“ oder die letzten Minuten von „Lewd Ferrigno“. Aus der letzten Hälfte sticht „I’m Not Gay“ mit latenter Erotik und einem weich fließenden Sound besonders heraus.

 

„Sex-O Olympic-O“ ist vielleicht nicht das beste, was Al Jougensen bis jetzt fabriziert hat. Aber die ersten drei Nummern, nachfolgend gleichmäßig verteilten starken Momente und lyrische Political-Incorrectness und machen "Sex-O Olympic-O" zu einem durchweg starken Album.

 Anspieltips: HookerBot3000, Keys To The City, Red Parrot, I'm Not Gay