Revolting Cox - Cocktail Mixxx


Review


Stil (Spielzeit): Industrialmetal (53:06)
Label/Vertrieb (VÖ): Planet Records / Soul Food (06.03.2007)
Bewertung: 6 von 10
Link: http://www.revoltingcox.com
Remix-Alben gehören zu der wohl umstrittensten Gattung einer Veröffentlichung. Kritisch wird das Vorher und Nachher beäugt bzw. belauscht und gar selten findet das veröffentlichte Album eine wahre Anhängerschaft. Der Kern eines Remix-Albums gerät so meist in den Hintergrund. Ist es doch Sinn und Zweck eines solchen den Hang zur Experimentierfreude hemmungslos auszuleben und nebenbei womöglich eine neue Hörerschaft dazuzugewinnen. So spalten Remix-Alben allzu oft die Musikwelt in schwarz und weiß. Ob dieses  Schicksal  auch das Remix-Album  „Cocktail Mixxx“ ereilen wird?

Grundlage dieser Remix-Scheibe ist das 2006er REVOLTING COX Comeback „Cocked And Loaded“. Dabei wurden die einzelnen Originaltracks teilweise bis ins beinahe Unkenntliche zerpflückt, neu zusammengeschraubt und mit Hilfe von Loop, Sample und Verzerrer reanimiert. Das stilistische Spektrum der auf „Cocktail Mixxx“ versammelten Tracks findet sich rund um den Industrialmetal. Die in den Sound eingewobenen sehr facettenreiche Ausprägungen verschiedener anderer Einflüsse aus dem Club- und Dancebereich lassen dennoch keine Langeweile beim Hören aufkommen.

Der gradlinigste Song dieses Albums ist der  Opener „Fire Engine-Gumby Mixxx“. Der mit unterschwelligem Lounge-Charakter versehene Folgetrack „10 Million Ways to Die-Jammin' the Radar Mix“, klingt sogar insgesamt fast besinnlich im Vergleich zum Original. Doch alles folgende entfernt sich Track für Track von der jeweiligen Ursprungsversion; mal mit flotten Elektro-Beats unterlegt („Dead End Street-86 Mixxx), mal schleppend („Caliente-Searing Social Problem Mix“, „Revolting Cock Au Lait-Le Coq Au Lait Mix“). Die musikalischen Einflüsse der mitmischenden Musikkollegen wie Jello Biafra (DEAD KENNEDYS), Gibby Haynes (BUTTHOLE SURFERS), Rick Nielsen und Robin Zander (CHEAP TRICK), Billy Gibbons (ZZ TOP) sind ohne Zweifel herauszuhören und ergeben unter der Leitung des MNISTRY- und REVOLTING COX-Oberhauptes Allen Jourgensen elf sehr experimentelle Titel, die dem Albumtitel „Cocktail Mixxx“ alle Ehre machen.  Alles in allem ist die Scheibe definitiv ein Liebhaberstück für Freunde von THE PRODIGY und Konsorten.