Stil (Spielzeit): Melodic Death (43:05)
Label/Vertrieb (VÖ): Pivotal Rockordings (13.09.2005)
Bewertung: Sehr gutes Debüt (7/10)
Link: www.sonicsyndicate.com
Gleich der Opener (und das Highlight) „Jailbreak" macht unmissverständlich klar, wohin die Richtung auf dem Debütalbum der jungen skandinavischen Band SONIC SYNDICATE geht: Melodischer Death-Metal, der nicht gänzlich unbeeinflusst von Metalcore zumindest im ersten Drittel der Scheibe ziemlich fix auf den Punkt kommt und in seinen Strukturen eher auf Atmosphäre setzt als auf technische Ausgeklügeltheit. Eine weitere Besonderheit findet sich in dem weiblichen Co-Gesang, einer leicht unterkühlten Gesamtstimmung und der im Vergleich zu den Gitarren etwa gleichberechtigten Keyboardpräsenz.
Erstaunlich, dass die Bandmitglieder noch so jung sind (Gitarrist Robin zählt erst 17 Lenze, der älteste gerade mal 22) und bereits jetzt als Zugpferd des neu gegründeten amerikanischen Labels Pivotal Rockordings eingesetzt werden - eine Rolle, die sie problemlos ausfüllen, auch wenn im Laufe des Albums ein wenig Leertritt zu vermelden ist. Dafür bieten die in drei Kapitel eingeteilten Songs (zwei alte EPs wurden überarbeitet und die Tracks in neuem Klanggewand verwurstet, zudem befinden sich drei komplett neue Titel auf dem Album) zuviel Potential, auch wenn mir das Keyboard zwischen melodischen Hooks und Schweden-Riffs in DARK TRANQUILLITY-Manier ein wenig zu dominant hervorsticht.
„Eden Fire" ragt aus der Masse nordmännischen Einheitsbreis heraus, insgesamt braucht die Band jedoch noch ein wenig Zeit, um ihr Können voll zu entfalten. Mit Sicherheit werden wir es dann auch mit raffinierteren Gitarrenskalen zu tun bekommen, die sich auf dem vorliegendem Werk eher ein wenig hinter dem versierteren Drumming verstecken. Ich habe dennoch keinen Zweifel daran, dass SONIC SYNDICATE noch viel reißen werden - ihr Debüt ist der mehr als hörenswerte Grundstein.
Chris
Als Kind der 90er liebe ich Grunge und Alternative Rock – meine bevorzugten Genres sind aber Death, Groove, Dark und Thrash Metal. Ich kann Musik und Künstler schwer voneinander trennen und halte Szene-Polizisten für das Letzte, was Musik braucht. Cool, dass Du vorbeischaust!