Skinny Puppy - Mythmaker


Review

Stil (Spielzeit): Elektro / Industrial (48:56)
Label/Vertrieb (VÖ): Synthetic / SPV (26.01.07)
Bewertung: Ein Mythos außerhalb der Skala. [-/10]
Link: http://www.skinnypuppy.com/

So ganz sicher bin ich mir , was "Mythmaker" angeht, nur was den Namen angeht. Eindrücke bietet der Langspieler viele, aber Schlüsse lassen sich aus ihnen kaum welche ziehen. Nach Duchgang um Durchgang bleibt ein verwirrter Brei zurück, aus dem sich keine Punkte filtern lassen.

Die verzerrte Synthesizerstimme fliegt über quietschbunte Synthesizer- und Beatlandschaften, in denen sich einige Anleihen finden. Ob Sprechgesang, massiv verformte Gitarrenkänge oder hektische Rhythmusbrüche, die Herren verstehen ihr Handwerk und trotz der großen Abwechselung, die das Werk zunächst als eine Art Best-Of oder so erscheinen lässt, ist stets die persönliche Note durchzuhören.
Unerwartet episch und fast schon kitschig dick werden teilweise die elektronischen Töne gestapelt und streckenweise hilft nur die gefilterte Stimme über Seufzer hinweg, doch das Bild ist und bleibt auf eine gewisse Art stimmig. In "Pedafly", um nur ein Beispiel zu nennen, greifen sie aber dann doch recht tief in den Acker und schaffen es ihre Wurzeln sehr deutlich ans Licht zu ziehen. Psychedelische Synthesizer, marschierende Schlagzeugcomputer und dampfende, nahezu zur Unkenntlichkeit verzerrten Gitarren bringen Kraft und Charakter in die davor etwas zu sanft erscheinende Mischung. Akustischer und mysteriöser gibt es bei "Jaher" gleich darauf aber wieder - ja, eigentlich auf dem Album insgesamt - Mitleid für die Mehrheit.
Alles in Allem ein sehr durchwachsendes Album, dessen Vor- und Nachteile mir selbst nach dem vierten Durchlauf noch nicht ganz klar sind. Ein fast schon bekifftes Wahrnehmungsvermögen stellt sich beim Hören ein, sodass eine Beurteilung nicht leicht fällt. Der Unterhaltungswert ist nicht zu vernachlässigen und gerade Stücke wie "Pasturn" glänzen durch wirre und einfallsreiche Arrangements, die doch auch begeistern  können, auch wenn keine Härte zu hören ist. Teilweise kommt diese dann noch beim letzten Stück "Ugli" zum Vorschein, wo noch einmal gedonnert und gefunkt wird, was die Geräte halten. Irgendein Konzept mag sich da verbergen, was ich überwältigt von der Abwechselung, aber nicht beschreiben kann.
Ohne Zweifel hat das Album seine Reize und schöne Seiten, doch bleibt davon nur wenig hängen. Ich gehe aber davon aus, dass ich trotzdem in Zukunft ab und danach greifen werde, wenn mir der Kopf nach weniger harter aber dennoch nicht langweiliger Unterhaltung steht. Einige Durchläufe und Überlegungen später bin ich einfach nicht in der Lage ein Urteil zu fällen und überlasse das nun der Leserschaft.