Eisheilig - Elysium



Stil (Spielzeit): Gothic-Metal (40:40)
Label/Vertrieb (VÖ): Drakkar (26.05.2006)
Bewertung: Etwas uneigenständig, aber es kracht [6/10]

Link: http://www.eisheilig.com

Ende der Neunziger ging es los, alles war düster, grau in grau und die Verdrossenheit über den Lauf der Welt wurde salonfähig. Just zu dieser Zeit wurde eine Band gegründet, die sich fortan EISHEILIG nennen sollte. Doch auf die „schwarzen“ Menschen allein sich zu beschränken, war der Musiker Sache nicht. Dafür ist auch zuviel Metal drin. Mit "Elysium" legen EISHEILIG ihr mittlerweile dirttes Studio-Langeisen vor.

Das Ganze ist wie gesagt nicht nur verdammt düster, ja fast trist, sondern auch sehr metallisch. Vergleiche mit RAMMSTEIN muß man sich trotzdem gefallen lassen. Ich persönlich fühle mich auch an die Scheiben von RICHTHOFEN erinnert, die Mitte/Ende der Neunziger mit bösem, deutschsprachigen Metal mit Weltkriegs-Flair antraten. Gibt es die eigentlich noch? Egal ... Vom Sound her ist das Ganze sehr modern mit Effekten, Synthie-Klängen und schön knackigen Drums. Der Gitarrensound ist den späten Werken einer Berliner Band, die das „rrr“ gerrne rrrrollt sehrrrr ähnlich.

Jedoch gibt man sich hier nicht nur den fast doomigen Klängen hin, sondern bietet mit „Flug der Möwen“ z.B. eine richtig schnelle Nummer, die gut zu bangen sind. Der Song „Fährmann“ hat einen fast schon swingenden Ansatz mit schönem Piano. Ein echter Ohrenöffner. Die finstere Stimme des Sängers passt zu den Songs, was die dunkele Atmosphäre sehr gut unterstützt. 

Die Stimmung wird vom leicht surrealen Artwork sehr gut eingefangen, bzw. wiedergegeben. Grau-grüne Farben und Fotomontagen, wobei die Bandfoto-Beiträge aussehen, als wäre das Wetter während der Aufnahmen alles andere als gut gewesen. Dass EISHEILIG zu wissen scheinen, was sie hier tun, ist ziemlich klar, doch leider ist mir das alles irgendwie eine Nummer zu uneigenständig. Zu viele Nummern klingen halt nach RAMMSTEIN in finsterer. Etwas mehr Eigenständigkeit wäre wünschenswert. "Elysium" ist beileibe keine schlechte Platte, aber zwei, drei gute, ausgefallene Ideen sind bei 10 Songs etwas zu wenig, um es richtig gut zu machen. Positiv ist natürlich, dass hier quasi jeder bedient wird, ob Gothic oder Metaller. Und es kracht ja auch gut. EISHEILIG sollte man im Auge behalten, wenn man auf deutschsprachigen Metal steht.

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