Stil (Spielzeit): moderner Gothic Metal (46:07)
Label/Vertrieb (VÖ): Spinefarm (07.04.2006)
Bewertung: Gute Musik, die leider etwas zu vorhersehbar wirkt [6/10]
Link: http://www.endofyou.net/
Nach einer sehr kurzen Vorlaufphase bringt uns das Label Spinefarm aus Finnland das Debütalbum der Band END OF YOU zu Gehör. Die Band wurde erst 2003 gegründet und hat den Labelboss mit ihrem 13 Song Demo und ihrer professionellen Einstellung so beeindruckt, dass jetzt der Longplayer in den Startlöchern steht. Man steht auf den eigenen Füßen und hat eine eigene Identität. Welche Band sagt das nicht von sich? Doch Hinweise auf die jüngesten PARADISE LOST-Releases lässt man gelten. Auch bedient man sich hier und da bei dem Urgestein DEPECHE MODE, was die Melodieführung angeht.
In Finnland scheint das Alles ganz prima zu funktionieren, immerhin hat sich die zweite Single „Upside Down“ einen sicheren Platz im finnischen Radio gesichert. Aber was erwartet den Käufer dieses Silberlings? Moderner Gothic-Metal. Aber anders als man es von HIM und Co. gewohnt ist, regiert hier nicht die langsame Herz-Schmerz-Romantik. Man ist modern, der Sound frisch und knackig. Das Keyboard setzt hier und da Akzente. Für mich kam als erste vergleichbare Band EVEREVE mit ihrem Album „Enetics“ in Frage. Der Gesang ist clean und man verzichtet darauf, in Schreie oder Gebrüll zu verfallen. Vom Tempo her beschränkt man sich auf mittlere Rocker bis langsame balladeske Songs, ein schönes Spektrum, um sich ganz auf das Handwerk zu konzentrieren. Denn das beherrschen die 5 Finnen zweifelsohne.
Das orientalisch anmutende Intro zum Track "Rome" gefällt mir sehr gut, ebenso wie dessen Refrain, bei dem ich spontan an SAMAELs letzte Platten denken musste. Diese Dynamik zwischen ruhiger Strophe mit einzelnen Gitarrentönen und knackigem Refrain mit fetten Riffs taucht auf „Unreal“ öfter auf. Damit hätten wir auch schon den einzigen Kritikpunkt. Die Songs der Platte sind sich ziemlich ähnlich und warten kaum mit besonderen Ideen auf. Man hält ein Konstant gutes Niveau, ohne sich „Ausrutscher“ nach unten aber leider auch nicht nach oben zu erlauben.
Zusammenfassend ist zu sagen, dass Leute, die EVEREVE, die „neuen“ PARADISE LOST oder auch SAMAEL gerne hören hier ruhig mal reinhören sollten. Es wird ein solides homogenes Album fürs Geld geboten, und für die beschaulichen Stunden zu zweit lohnt es sich immer, ein paar moderne Gothicmetal Scheiben zu haben.