Letzte Instanz - Ins Licht




Stil (Spielzeit): Metal-Folk-Crossover (50:36)
Label/Vertrieb (VÖ): Drakkar/Sony BMG (03.02.2006)
Bewertung: Selbstbewusst und verdammt gut [8/10]
Link: http://www.letzte-instanz.de/
Anfang 2004 dachte ich „Das wars wohl mit der LETZTEN INSTANZ.“ Denn nicht nur Gitarrist Tin und Bassist FX verkündeten ihren Ausstieg sondern auch Sänger Robin, dessen unverwechselbare tiefe Stimme für mich immer einen besonderen Reiz ausmachte. „Die Sängerposition neu zu besetzen, ist immer ein Experiment“, gesteht auch der Cellist Benni Cellini ein. Ich darf erfreulicherweise schon vorwegnehmen, dass in meinen Augen dieses Experiment geglückt ist.

Die Stimme des neuen Sängers Holly ist sehr warm und angenehm, auch wenn sie nicht ganz so tief ist wie die von Robin. Aber auch in textlicher Hinsicht muß man keine Einbußen zu den ersten vier Werken in Kauf nehmen. Die Thematiken sind wie eh und je Liebe, Leid und auch Einsicht in den Lauf der Welt. Für den Song „Das Stimmlein“ hat man sich auch noch namenhafte und über die Maßen fähige Mitstreiter hinter das Mikrofon geholt. So geben sich nicht nur Thomas Lindner (SCHANDMAUL) und Eric Fish (SUBWAY TO SALLY) die Ehre, sondern auch Sven Friedrich (ZERAPHINE) ist nach seinem ersten Gastauftritt auf „Kalter Glanz“ wieder mit an Bord. Das Ziel des Songs, nämlich zu verdeutlichen, dass die Gruppe die Energien des Einzelnen richtig hervorbringt, scheint mir in diesen Fall mehr als nur gelungen.

Zur Musik kann man feststellen, dass sich der „Trend“ bei der Letzten Instanz fortgesetzt hat. Weniger folkige Element bzw. Songs (Rapunzel Teil zwei sucht man vergebens) dafür einen harten Gitarrensound der manche Metalband neidisch machen kann. Die Letzte Instanz ist, so könnte man sagen reifer geworden und hat keine Scheu davor, verschiedene Elemente miteinander zu verbinden, und so eine ganz eigene „Crossover“-Mischung aus Metal, Folk und einem Hauch Gothic zu finden. Zur Produktion, die in den Woodhouse Studios (u.a. TIAMAT, THE GATHERING, FARMER BOYS) stattgefunden hat, muß man nicht viele Worte verlieren. Professionelles Handwerk wo man hinhört. Alle sieben Musiker sind allzeit präsent.
Fazit: Was wir hier geboten bekommen ist ein vor Selbstsicherheit strotzdendes Album, das trotz des stark veränderten Line-Ups keinen Zweifel daran aufkommen lässt, dass hier Musiker zusammenwirken, die einfach zusammen gehören. Wir kriegen hier, was wir alle wollen : verdammt gute Musik!

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