Ingrimm - Live (CD + DVD)

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INGRIMM aus Regensburg gründeten sich 2005 und haben es seitdem auf drei Studioalben ("Ihr sollt brennen", 2007; "Todgeweiht", 2008; "Böses Blut", 2010) gebracht, die der Mittelalter Metal-Formation gute Rezensionen und einige Auftritte bei renommierten Festivals bescherte. So spielte die Band schon auf dem Wave-Gotik-Treffen, der Medieval Stage in Wacken, beim Rock Harz Festival und dem Celtic Rock Open Air. Letztgenannter Auftritt von 2009 wurde nun zusammen mit einem Gig bei den Bordunrocknächten 2010 als erste Live-DVD/-CD veröffentlicht.

Das Quintett (mittlerweile Quartett, da Drehleier- und Dudelsackspieler Hardy im April das Handtuch schmiss) geht eine ganze Ecke härter zu Werke als vergleichbare Mittelalter-Kapellen. Das liegt zum einen an den Vocals von Fenris, der zwischendurch auch mal ein paar gutturale Laute und Growls einbaut, als auch an den ziemlich heftig riffenden Gitarren und häufigem Doublebass-Einsatz. Zudem steht mit Hardy nur ein einziger Vertreter der Mittelalter-Zunft auf der Bühne, der sich zudem auf zwei Instrumente beschränkt und den Songs eher ein paar wenige Akzente verpasst als sie mit wirklichem Hof-Flair zu versehen. Fenris klingt Fuchs (DIE APOKALYPTISCHEN REITER) nicht unähnlich und macht generell einen guten Job, auch der Rest der Truppe gibt sich spielfreudig - wenn auch Drummer Klaus Rosner manchmal ein wenig hinterher hinkt und mit schnellen Doublebass-Attacken seine Probleme hat.

Die Live-CD, wie bereits erwähnt beim Celtic Rock Open Air in Greifenstein aufgenommen, beinhaltet hauptsächlich Songs der ersten beiden Alben. Beim Liveauftritt bei den Bordunrocknöächten 2010 in Schkopau konnten INGRIMM dann auch auf Songs des dritten Albums zurück greifen. Das audiovisuelle Erlebnis ist als Bonus-DVD gekennzeichnet, und man kann verstehen, dass INGRIMM sich in erster Linie auf die Live-CD konzentrieren. Diese macht mit meist guten Songs, eingängigen Melodien und einem gut zu hörenden Publikum nämlich Laune, während einem die Jungs auf der DVD fast ein bisschen leidtun können. Das Publikum in Schkopau ist nämlich erstens nicht wirklich zahlreich erschienen und zweitens mehr als nur lethargisch. Die Musiker machen gute Miene zum bösen Spiel und streuen ein paar ironische Ansagen ein. "Hey Hardy, drei Leute mögen dich" trifft den Nagel nach einem geforderten Applaus für den Dudelsack-Spieler ziemlich auf den Kopf. Immerhin finden INGRIMM ihr "Teufelsweib", das sich auf der Bühne aber zumindest zu Beginn scheinbar sehr unwohl fühlt.

Musikalisch gibt es eigentlich nichts zu Meckern, die Songs aller Alben reichen von ganz nett bis wirklich gut. Für Fans der Band dürften die Liveaufnahmen ein schönes Geschenk sein, die Live-CD eignet sich zudem auch für Neueinsteiger. Die DVD läuft allerdings wirklich nur als Bonus, weil das Publikum so unglaublich lahm ist. Alles in allem also ein nettes Package der Mittelalter Metaller. Mir persönlich sind IN EXTREMO aber dann irgendwie doch lieber, wenn auch nicht durchgängig so hart wie INGRIMM.