The Dogma - A Good Day To Die



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Stil (Spielzeit): Gothic-Heavy-Metal (54:12 Minuten)

Label/Vertrieb (VÖ): Drakkar Rec / Sony BMG (27.04.2007)

Bewertung: 3/10

Link: http://www.thedogma.net/

 
Nun Ja. Wer sich genauer über die Bedeutung des Wortes DOGMA informieren möchte, der möge sich bitte der häuslichen Enzyklopädie oder des I-Nets bedienen. THE DOGMA jedenfalls stammen aus Italien, jenem Land, das den Vatikanstaat umschließt. Einer kleinen Nation, die in der Vergangenheit gerne dieses Stichwort verwendet hat. Aber ich will jetzt nicht tiefer in die Kirchengeschichte eintauchen, um diese Rezension aufzubauen.

Die beiden, für die musikalische und gesangliche, Gestaltung der Musik Verantwortlichen Musiker Cosimo Binetti (Gitarre) und Daniele Santori (Gesang) lernten sich seinerzeit zufällig auf einer Trauerfeier in Ancona kennen und machen seitdem zusammen Musik. Komplettiert wird das Line-Up durch Keyboarder Stefano Smeriglio, Drummer Marco Bianchella und Andrea Massetti am Bass. 2001 spielten sie die ersten Live-Auftritte, 2006 wurde das Debüt-Album „Black Roses“ veröffentlicht und eine Livetour mit den letztjährigen Grand-Prix – Gewinnern LORDI folgte. Jetzt melden sie sich mit dem Nachfolger „A Good Day To Die“ zurück.

Was die fünf smarten Italiener allerdings musikalisch auf ihrer zweiten CD abliefern, reißt mich, wie auch bei „Black Roses“, nicht wirklich vom Hocker. Sie starten ein weiteres Mal, den gewagten Versuch die goldene Mitte zwischen Gothic-Metal und traditionellem Heavy-Metal zu finden. Was dabei rauskommt sind 13 zwiegespaltene Songs, die sowohl Elemente aus Gothic-Metal als auch aus Heavy-Metal enthalten. Das Zusammenführen von bombastischen Chorgesängen à la TRISTANIA, überladenen Keyboardpassagen der Marke CREMATORY, schnellen Double-Bass-Parts und Gitarrenriffs und cleanen Vocals ergibt eine recht schwammige Mischung. Von der Seite Gothic-Metal her betrachtet sind die Songs sehr fröhlich, von der anderen Seite her erscheint das Ganze einfach langweilig und wenig strukturiert. Auch meine ich, die Rhythmen in ähnlicher Form schon auf diversen Platten von HELLOWEEN bis LACUNA COIL gehört zu haben. Etwas Neues wird hier auf gar keinen Fall geboten. Grundsätzlich ist es ja nicht schlecht Altbewährtes zu verarbeiten, aber auf einen eingenständigen Touch sollte man schon Wert legen. Und den vermisse ich hier ganz eindeutig. 

Gesanglich gesehen sehe ich ebenfalls noch intensiven Verbesserungsbedarf. Sänger Daniele Santori, seines Zeichens für den Gothic-Metal-Einschlag bei THE DOGMA verantwortlich, kann zwar seine seichte und gefühlvolle Stimme in den tieferen Stimmlagen gut zur Geltung bringen, wenn es aber in die Höhen geht, dann neigt seine Stimme zum Kippen. Und an hohen Stimmlagen wird hier nicht gespart. Unterstüzung am Mikro leistete in zwei Songs, im Titeltrack und bei „Angel In Cage“, XANDRIA-Fronterin Lisa Middelhauve. In jedem Fall eine gute Wahl, ihre klare, samtweiche Stimme passt sehr gut zu den Gothic-Metal-Inhalten der Musik.
Ein Song sticht aber gewaltig aus den qualitativ gleichwertigen Songs auf „A Good Day To Die“ heraus. Als da wäre „In The Name Of Rock“. Ein plakativer Titel und noch plakativere Musik erzeugen in meinem Kopf Bilder von einer mit Nietenarmbändern bewehrten und die Fäuste in die Luft haltende Samtfraktion. Produziert und gemischt wurde dieses Album von Siggi Bemm, der u.a. schon mit TIAMAT, THE GATHERING und SAMAEL zusammen gearbeitet hat. In diesem Punkt sammelt die Platte auf jeden Fall Pluspunkte. Der Sound auf „A Good Day To Die“ ist klar und sehr ausgeglichen, ein gewisser Druck ist vorhanden.
Fazit: Hätten sich THE DOGMA bei der Auswahl ihres Stils entweder für Gothic-Metal oder für traditionellen Heavy-Metal entschieden, wäre meine Bewertung sicherlich besser ausgefallen. Leider ist bei dem gewagten Versuch, diese beiden Musikstile zu verbinden, der Schuss gewaltig nach hinten losgegangen.

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