Octavia Sperati - Grace Submerged



 octavia_grace

 



Stil (Spielzeit): Gothic-Doom-Metal (37:55 Minuten)

Label/Vertrieb (VÖ): Candlelight Records (21.05.2007)

Bewertung: 8,5/10

Link: http://www.octavia-sperati.com
http://www.myspace.com/octaviasperati

 
Nachdem OCTAVIA SPERATI 2005 ihr Debütalbum “Winter Enclosure” herausbrachten, landete dieses ziemlich schnell bei mir in der hinterletzten Ecke meines CD-Regales. Zu unausgewogen war mir das Ganze damals.

In den darauf folgenden zwei Jahren konnten sich die fünf Frauen und ein schlagzeugspielender Herr mit Wurzeln in Bergen (Norwegen) aber gewaltig steigern, melden sich jetzt mit „Grace Submerged“ zurück und zeigen dem geneigten Hörer, dass Frauen im Metal durchaus mehr können als nur die Frontstimme zu geben. Über die knapp 38 Minuten der Spielzeit fabriziert die Crew um Frontfrau Silje einen wuchtigen Mix aus Doom-Metal irgendwo zwischen den frühen Werken von MY DYING BRIDE und CANDLEMASS und gefühlvollem Gothic-Metal, der schon verdammt nah an die alten Meisterwerke von THE GATHERING heran kommt. Und zwar stimmlich wie auch kompositorisch.

Bereits beim Opener „Guilty Am I“ zeigen OCTAVIA SPERATI nach einem kurzen, atmosphärischen Intro, welche Kraft in ihrer Musik liegt. Über die gesamte Spielzeit keine Spur von Samtfraktion und Ballkleidern oder sonstigem Gothic-Kitsch. Hier bestimmen harte Gitarren und düsteres Riffing die Marschrichtung. Dazu ein gelegentlich wummernder Bass („Going North“) und diverse Double-Bass-Wirbel erzeugen hier einen kantigen Metalsound, der durch den vom in Maßen gehaltenen Keyboard erzeugten Klangteppich abgerundet wird. Die mal gefühlvoll, glockenhell oder etwas verrucht klingende, starke Stimme von Frontfrau Silje gibt ihr übriges dazu und verleiht den Songs melancholische Stimmung. Bei „Deprivation“ streut man dann auch ganz gerne etwas alternativere Elemente mit ein.Die durchaus treibenden Parts werden immer mal wieder unvorhergesehen von ruhigeren, melancholisch melodischen Partien abgelöst und verleihen so dem Album ein gutes Maß an Vielseitigkeit und vor allem Druck. Besonders zu erwähnen ist die gut gelungene Cover-Version des wunderschönen THIN LIZZY-Songs „Don’t Believe A Word“, bei welcher Silje nur pianistisch und von Streichern begleitet wird.
Alles in allem ist bei „Grace Submerged“ ein ausgewogenes, druckvolles und vielseitiges Album haraus gekommen, Tempiwechsel sorgen für Spannung, melancholische und würdevolle Melodien werden mit kantigem Metalsound kombiniert. Produziert wurde das Ganze von Herbrand Larsen und Arce Isdal, der u.a. bereits ENSLAVED als Referenz vorweisen kann. Meine Damen und Herren – wirklich gute Arbeit

Anspieltips: „Guilty Am I“, „Going North“, „Don’t Believe A Word“, “Deprivation”

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