The Foreshadowing - Days Of Nothing

Stil (Spielzeit): Gothic-Doom (52:25 Minuten)

Label/Vertrieb (VÖ): Candlelight Rec. (22.10.2007)

Bewertung: Technisch gut, aber zu eintönig (6/10)

Link: http://www.theforeshadowing.com
http://www.myspace.com/theforeshadowing

 
Bands aus Italien spielen entweder Gothic-Metal und versuchen, wie LACUNA COIL zu klingen oder sie spielen Power-Metal und hören sich an wie RHAPSODY. Willkommen bei den Stereotypen.
Dass Bands südlich der Alpen auch in der Lage sind, sich in anderen Soundgefilden zu bewegen, versuchen THE FORESHADOWING zu beweisen. Die Band existiert real seit dem Jahre 2006, die Idee zu diesem Projekt kam Bandgründer und Gitarrist Alessandro Pace aber schon 1997. Getreu dem Grundsatz „Gutes Personal ist schwer zu finden“, traten im Laufe der Jahre Andrea Chiodetti (GRIMNESS), und Francesco Sosto (Keyboards) der Band bei. Man entschied sich, sich des Genres Gothic-Doom zu verschreiben und suchte fleissig nach weiteren Mitgliedern. Bis Drummer Jonah Padella (GRIMNESS), Davide Pesola (KLIMT 1918), am Bass und Sänger Marco Benevento (HOW LIKE A WINTER) gefunden waren, vergingen noch ein paar weitere Jährchen. Mit Komplettierung des Line-Ups begannen die Arbeiten am Debutalbum „Days Of Nothing“, welches jetzt seinen Weg in die weltweiten Plattenläden und Mailorder-Kataloge gefunden hat und hier auf dem Prüfstand steht.
Gothic-Doom, die Musik für die dunkle Jahreszeit, heißt also das Stichwort. Jene Zeit des Jahres, wo man alles etwas langsamer und mit weniger Emotion erledigt. Dem entsprechend ist das Tempo bei „Days Of Nothing“ eher gemäßigt gehalten. Nur gelegentlich haut man mal etwas härter und flotter auf die Felle, beziehungsweise in die Saiten. Hier steht eindeutig die tragende Melodie im Vordergrund, die durch atmosphärische, düstere Riffs und gefühlvollen Gesang erzeugt wird.
Strukturell macht man bei „Days Of Nothing“ sehr schnell ein vorherrschendes Muster aus. Die Gitarre oder das Keyboard, welches sich hauptsächlich und glücklicherweise im Hintergrund tummelt, geben das melodische Thema eines Songs vor, die verbleibenden Instrumente steigen nach und nach mit ein. Als Tüpfelchen krönt dann der gefühlvolle Gesang die Kompositionen.
Gefühlvoll ist der Gesang von Marco Benevento allemal, aber auch genauso eintönig. Gleiches gilt, meiner Ansicht nach, auch für die Kompositionen. Die zehn Songs, die sich auf eine Gesamtspielzeit von ca. 53 Minuten verteilen, plätschern einfach so durch die Boxen und hinterlassen keinerlei Eindruck in meinen Gehörgängen. Die Songs gehen links schnell rein und rechts genaus so schnell wieder raus.
Ich vernehme sehr starke Ähnlichkeiten zu Bands wie MY DYING BRIDE oder LACRIMAS PROFUNDERE, vermisse aber in diesem Zusammenhang eindeutig die Spannungsbögen im Gesang oder die Vielseitigkeit in den Kompositionen. Des weiteren mischt man noch ein bisschen Salz der Marke KATATONIA oder Pfeffer der Marke TIAMAT hinzu, um den „unitalienischen“ Sound aus Italien zu vervollkommnen
Auch wenn THE FORESHADOWING technisch gut sind und die Produktion keine Wünsche an Härte oder Atmosphäre offen lässt, gibt es für die fehlende Eigenständigkeit und den fehlenden Wiedererkennungsfaktor ganz klare Abzüge in der B-Note.