Stil (Spielzeit): Techno-Goth-Metal (59:29)
Label/Vertrieb (VÖ): Trisol/Soul Food (22.08.05)
Bewertung: Eigenständig und gut (7/10)
Link: www.dopestarsinc.com
Das Album-Debüt der bereits mit ihrer 2003er-EP erfolgreichen Dope Stars Inc. bringt Neues auf die Ohren für Freunde beatlastiger und elektronisch angereicherter Gitarrenmusik der Marke Industrial-Metal meets Goth'n'Techno. Und das ist wörtlich zu nehmen, denn die Mischung klingt nicht nur wie Manson durch den Wolf gedreht sondern souverän und eingängig.
Die Band besteht aus Victor Love (Gesang, Gitarre, Synthesizer, Programmierung), Grace Khold (Synthesizer), Darin Yevonde (Bass) und Alex Vega (Gitarre) - vier Jungs, die so hip androgyn gestylt sind, dass sie bestens in die derzeit angesagte Cyber-Goth-Ecke passen. So weit mit den Klischees, musikalisch geht's deutlich souveräner zu Werke.
Bratende Gitarren kommen in fast jedem der 13 Songs zutage, den Untergrund bilden stampfende Beats und flirrende Hintergrundsounds oder atmosphärische Flächen aus der Synthie-Konserve. Erinnert fühle ich mich dabei an Oomph! und besagte Marilyn Manson, dennoch gehaben sich die Italiener wesentlich Techno-basierter und bauen auf treibende Beats zu dunklem Goth-Touch. So wie es das Cover bereits andeutet, klingt der Bandsound äußerst modern und auch die mit heller Stimme gesungenen Texte beschäftigen sich unter anderem mit der fortschreitenden Technisierung bzw. Erkaltung von Gesellschaft und Gefühl.
„Neuromance" wurde von Thomas Rainer (L'Ame Immortelle) und John Fryer (u.a. HIM, Nine Inch Nails, Depeche Mode) produziert und erscheint in einer aufwendigen Erstauflage: Mehrfach ausklappbares A5 Doppel-CD-Digipak inklusive 32-seitigem DINA5 Booklet mit allen Texten und zusätzlichen Fotos sowie einer hörenswerten Bonus CD mit unveröffentlichtem Exklusivmaterial und Remixen plus Poster und Sticker. Fast möchte man von einem Rundum-Sorglos-Paket sprechen, zumindest lohnt sich der Kauf für interessierte Hörer von Bands wie Funker Vogt, Deathstars, Manson und Nine Inch Nails auf alle Fälle.
Chris
Als Kind der 90er liebe ich Grunge und Alternative Rock – meine bevorzugten Genres sind aber Death, Groove, Dark und Thrash Metal. Ich kann Musik und Künstler schwer voneinander trennen und halte Szene-Polizisten für das Letzte, was Musik braucht. Cool, dass Du vorbeischaust!