Stil (VÖ): Dark Metal (07.06.04)
Label/Vertrieb: CCP Records
Bewertung: Gewöhnungsbedürftig aber gut
Link: www.vanitas.at
Über ein halbes Jahr lang ist es schon draußen, das dritte offizielle Album der Österreicher Vanitas. Dennoch habe ich es erst dieser Tag in die Finger bekommen, nachdem ich das Video zum Eröffnungstrack „Endlosschleife" gesehen habe, recht beeindruckt war und nach einem Rezensionsexemplar der Scheibe gefragt habe.
Fast schade, dass der Track fürs Video so gut ausgesucht war - der Song ist und bleibt der stärkste des ganzen Albums: Abwechslungsreich, melodiös, speedig und nach vorne. Von fröhlich-rasant, folkig, traditionell (in Hinsicht auf die Gitarrenarbeit) bis hin zu stampfend in your face ist alles vertreten, was Spaß an Musik bereitet. Die ungewohnte und daher erst einmal gewöhnungsbedürftige, später zündende Mischung aus Gothic-Elementen, Andreas' Death-Metal-mäßigem Gesang (der sein Gegenüber im Sopran von Sängerin Maria findet) und klassischen Metalingredienzen funktioniert so lange gut, bis sie sich selbst an einigen Stellen gegen die Wand fährt: Bei „Tausende Quadrate" beispielsweise nervt die weibliche Stimme aufgrund zu vieler Kapriolen, der Song zieht sich elendig in die Länge, ohne für Abwechslung zumindest in den Harmonien zu sorgen. Der schwächste Moment des Albums, doch es gibt auch echte Höhepunkte wie den Titel „Sammelleidenschaft": Das Präludium und die Lyrics des Songs stechen hervor und erzeugen Gänsehaut, die Saiten-Riffs klingen einfach und dennoch effektiv. Vanitas haben sich insgesamt viel Mühe mit den Arrangements gegeben, die häufigen Chor- oder Streicherpassagen geben den Titeln zusätzlich zu den abstrakten Lyrics etwas Besonderes, Dunkles.
Insgesamt kann „Lichtgestalten" mich überzeugen, Durchschnitt ist etwas vollkommen anderes und auch wenn das Ohr mitwachsen muss, so überwiegt am Ende die gelungene Mixtur aus Dark Metal, düster-romantischem Gefühl und einer ordentlichen Portion Abgründigkeit.
Chris
Als Kind der 90er liebe ich Grunge und Alternative Rock – meine bevorzugten Genres sind aber Death, Groove, Dark und Thrash Metal. Ich kann Musik und Künstler schwer voneinander trennen und halte Szene-Polizisten für das Letzte, was Musik braucht. Cool, dass Du vorbeischaust!