Stil (Spielzeit): Doom-/Gothic-Metal (55:55)
Label/Vertrieb (VÖ): Cyclone Empire/Soulfood (06.10.2006)
Bewertung: 7/10
Link: http://www.mirrorofdeception.de
Eine der dienstältesten Doom-Metal Bands, um den Veranstalter des Doom-Shall-Rise Festivals, hat wieder zugeschlagen. In wenigen Tagen wird das neue Werk „Shards“ in den Läden stehen. Die Rede ist von MIRROR OF DECEPTION, einer der erfolgreichsten Doom Bands aus unseren Landen. Allein schon bei der Erwähnung des Wortes „Doom“ verdrehen ja schon viele Leute die Augen. Im Allgemeinen ist dieser Musikstil recht behäbig, schwergängig, monoton und streckenweise etwas öde. In diese Kategorie fallen MIRROR OF DECEPTION ganz und gar nicht. Im Gegenteil, die neue Scheibe der Süddeutschen ist ziemlich rockig und fett geworden.
„Haunted“ eröffnet den Reigen und hinterlässt einen sehr kraft- und druckvollen Eindruck. Mit recht zügigem Tempo hacken MIRROR OF DECEPTION drauflos. Eine klasse Melodie und ein dunkler, atmosphärischer Gesang machen „Haunted“ zu einem echten Schnittchen. Mit unverminderter Kraft walzen die Süddeutschen sich durch ihr vorgegebenes Set ohne dabei an Intensität zu verlieren. Erstaunliche viele Soli finden sich in den Songs wieder, die die Monotonie sprengen und die Songs so abwechslungsreicher erscheinen lassen. Obwohl dies erst das dritte Album der Combo ist, präsentieren sich MIRROR OF DECEPTION erstaunlich tight und knackig. Die Band überlässt nix dem Zufall und die Songs erfassen den Hörer von der ersten Minute an und lassen ihn nicht mehr los. „The Eruption“, „Insomnia“ und „Frozen Fortune“ können das Album wohl am Besten präsentieren. Da wäre für jeden Doom Fan etwas dabei, soll heißen, sowohl ein schneller Song als auch der typische, dumpfe und schwergängig stampfende Doom-Song.
MIRROR OF DECEPTION haben hier eine ziemlich geile und dicke Scheibe eingewalzt, die stellenweise etwas sperrig erscheint, im nächsten Moment aber auch wieder abwechslungsreich, eingängig und rockig klingt. Die Vocals sind faszinierend anklagend, von Traurigkeit gezeichnet und dann wieder aggressiv und herausfordernd. Dies und die dunkel schwarzen Melodien harmonieren einfach perfekt miteinander. Das Album lässt sich gut an und wird arttypisch in einem farbenfrohen, grauen Artwork präsentiert. Kann man sich unbesehen zulegen.