Link: www.theatreoftragedy.com
THEATRE OF TRAGEDY haben in den Neunzigern zuerst mit ihrem Gothic Metal und dem Wechsel zwischen weiblichen und männlichen Vocals auf sich aufmerksam gemacht und sind schnell zu einer der bekanntesten Bands des Genres avanciert. Spätestens mit „Musique" schlugen die Skandinavier um Frontelfe Liv Kristine aber eine ganz andere Richtung ein und überraschten (oder schockten) mit Electro- und Pop-Sounds.
„Assembly" von 2002 führt die auf „Musique" eingeschlagene Richtung konsequent fort und bietet nur noch streckenweise Gitarrenpower und Metal-Anleihen.
Metal Mind Productions hat sichdem sowohl stark kritisierten als auch hoch gelobten Album angenommen und veröffentlicht das esin einer nummerierten Auflage von 2000 Stück neu. Wie gehabt gibt es auch hier wieder eine goldene CD und ein fettes Booklet mit Songtexten und Linernotes. Noch dazu hat man dem Album drei Bonustracks spendiert (das Cover „You Keep Me Hangin‘ On" und Remixe von „Let You Down" und „Motion"). Ob diese schon in anderer Form Verwendung gefunden haben, ist mir leider nicht bekannt.
Obwohl „Assembly" die Fangemeinde weiter spaltete, lässt sich zumindest aus der Distanz von mehreren Jahren seit Veröffentlichung sagen, dass das Album von 2002 ein mutiger Schritt war. Natürlich hat es mit den alten THEATRE OF TRAGEDY nicht mehr viel gemein, aber als ambitionierter Mix aus Gothic, Electro, Industrial und Pop macht „Assembly" eine verdammt gute Figur. Songs wie das eindringliche „Automatic Lover", „Universal Race", „Starlit", der Hit „Let You Down" oder „Liquid Man" sind spannend und sehr clever arrangiert, bieten eingängige Refrains und tollen Wechselgesang. Die elfenhafte Liv Kristine und der kühle, monotone Raymond Rohony ergänzen sich sehr gut. Sämtliche Details des gut produzierten Albums erschließen sich aber erst unterm Kopfhörer, diesen Genuss sollte man unbedingt erleben.
Die Bonustracks sind ebenfalls hörenswert. „You Keep Me Hangin‘ Down" ist gut umgesetzt, auch die Remixe (einer davon von FUNKER VOGT) bieten Abwechslung.
„Assembly" ist ein ungewöhnliches, aber nichtsdestotrotz spannendes Album, dem ein paar mehr elektronische Gitarren zwar nicht schlecht getan hätte - aber auch so, wie es ausgefallen ist, funktioniert das 2002er Album von THEATRE OF TRAGEDY hervorragend. Definitiv eine lohnenswerte Angelegenheit!
Stil (Spielzeit): Gothic/Electro/Pop (58:14)
Label/Vertrieb (VÖ): Metal Mind Productions (27.07.09)
Bewertung: 8/10
Chrischi
Stile: Metal und (Hard) Rock in fast allen Facetten
Bands: Metallica, Pearl Jam, Dream Theater, Iron Maiden, Nightwish ...