Stil (Spielzeit): Düsterrock (40:59)
Label/Vertrieb (VÖ): Oscillation Music/Twillight (April 2006)
Bewertung: Ein grundsolides Debüt [6/10]
Link: http://www.soonmusic.net
Aus Deutschen Landen frisch auf den Tisch, das gilt nicht nur für Produkte aus der Landwirtschaft, sondern in diesem Fall auch für den Ohrenschmaus. Denn Ende 2005 hat die junge Band [SOON] aus Hamburg die zehn Songs für ihr Debütwerk „End Isolation“ aufgenommen. Das Potential wurde auch schon früh erkannt, und so wurden die 4 Hamburger in den letzten zwei Jahren für rund 80 Shows auf Tour geschickt, u.a. mit 4LYN, FLOWING TEARS und SAMAEL. Für 2006 hat man sich auch schon diverse Open Airs vorgenommen.
[SOON] spielen bekömmlichen Düsterrock, der auf harten Riffs und sehr melodischem Gesang beruht. Gut, das hat man schon von vielen Bands in unzähligen Varianten gehört, aber [SOON] stellen sich dabei doch sehr geschickt an, denn die Songs sind trotz der Beibehaltung des Stils abwechslungsreich und keineswegs eintönig. Die Dominanz liegt ganz klar im Riffing, die Songs sind sehr rifforientiert, und ich kann mir vorstellen, dass man damit den ein oder anderen Kopf, bzw. die eine oder andere Mähne zum kreisen bringen könnte. Über allem thront der cleane Gesang. „Our Isolation“ beamt einen schon durch die zweite Gitarrenspur in hypnotische Sphären. Eine ganz starke Darkrocknummer. Auf elektronische Mittel wird hier größtenteils verzichtet, es gibt nur solides Handwerk aus dem hohen Norden.
„Just Illusion“ besticht durch seinen eigenwilligen nicht linearen Schlagzeugbeat und den Keyboardteppich im Refrain. Die Ballade „Timid Child“ ist wunderbar gelungen, driftet also nicht in Schmalz ab, und geht so wie alle Songs von „End Isolation“ sehr gut ins Ohr. „Wounds“ wartet sogar mit funky Beats und einem geslappten Bass auf, das groovt richtig gut. „Expired“ dürfte jeden ansprechen, der schon mal 'ne traurige Trennung hinter sich gebracht hat, Vieles, was man dann sagen möchte, ist hier musikalisch sehr ansprechend verpackt worden. Mit "Desperate" gibt es noch einen langsamen schwermütigen Kracher zum Schluß.
Zusammenfassend hat man hier ein sehr rundes Debüt einer jungen Band. Die Songs stimmen, die Verpackung stimmt, der Sound stimmt. Ich bin gespannt, wie es mit [SOON] weitergeht. Wenn es ihnen gelingt, hier und da noch eigene Akzente zu setzen und den Stil um die eigene Note zu erweitern, sehe ich hier durchaus Potential für noch mehr. Für Düsterrocker mit Hang zum schwermütigen ist „End Isolation“ genau richtig.