Stil (Spielzeit): Gothic-Rock (20:49)
Label/Vertrieb (VÖ): Ultrachrome Rec/Rough Trade (24.02.2006)
Bewertung: Solide aber kein Hit [5/10]
Link: http://www.malaise.net
Das Pressinfo preist MALAISE als Schwedens Nummer eins Band im Bereich der Gothic/Industrial Musik an. Man darf also etwas erwarten. Nur was uns diese 5-Track EP bietet ist in meinem Ohren nicht meisterlich. Eher gehobener Durchschnitt. Und das ist bei Gastmusikern wie Tobias Siegard (NECROPHOBIC) oder Kim Blomkvist (u.a. THERION) irgendwie zu wenig.
Die Bassdrum ist sehr dominant gemischt und die Scheibe erinnert im Ganzen ein wenig an SISTERS OF MERCY, ohne jedoch diese besondere Stimmung aufzubauen. Die Stücke laufen alle einfach so runter, ohne dabei besondere Akzente zu setzen. Sie sind keinesfalls schlecht, aber eben nichts Besonderes oder Neues. Das ist bei einer Discography, die bis 1993 zurückreicht, schade, hatte man doch viel Zeit sich ein wenig Individualität bzw. Originalität aufzubauen.
Die Songs eignen sich durch ihren „zahmen“ Charakter allerdings prima als musikalische Untermalung für diverse andere Tätigkeiten, die man so zu erledigen hat. Nur um sich konzentriert davor zu setzen und zu lauschen, dazu sind sie zu wenig aufregend. Als Hintergrundmusik zur Flasche Rotwein mit Freundin oder Freunden und einem gepflegten Gespräch kann ich mir „Hypnotized By Forgotten Lies“ wunderbar vorstellen. Es ist aber auch kein Malheur, wenn nach knapp 21 Minuten schon Schluss ist, denn wer sich MALAISE anhört, wird auch die ein oder andere SISTERS OF MERCY-Platte im Regal haben.
Insgesamt betrachtet kann ich nicht glauben, dass es aus Schweden nicht noch mindestens eine Band gibt, die den Bereich Gothic/Industrial mehr bestimmt, denn das hier ist, wie gesagt, leider nicht mehr als solide Pflichterfüllung. Die Bestnoten in der Kür verdienen bestimmt andere.