Stil (Spielzeit): Dark / Gothic Rock (48:11)
Label/Vertrieb (VÖ): Sire Records/Warner (14.09.07)
Bewertung: 8,5/10
Link: http://www.his-infernal-majesty.de
Man durfte im Vorfeld der Veröffentlichung des sechsten HIM-Studioalbums gespannt sein, ob das neue Werk der Mannen um Ville Valo tatsächlich so hart und düster werden würde, wie zu lesen und hören war. Um diesen Punkt direkt zu klären: Jawohl, auf „Venus Doom“ befinden sich düsterere und härtere Nummern als auf vergangenen Veröffentlichungen (von „Love Metal“ vielleicht einmal abgesehen), und diese stehen der Band wunderbar zu Gesicht. Ville Valo setzt seine Stimme variabler ein und singt auch mal mit tiefer Grabesstimme, es gibt härtere Gitarren und mehr Soli und die neun Stücke sind relativ lang, gipfelnd in dem abwechslungsreichen „Sleepwalking Past Hope“, das den Hörer auf eine zehn Minuten lange Reise durch langsame Riffs, Einsamkeit und Melancholie mitnimmt. Sogar ein Basssolo gibt’s in dem Song!
Die von Ville Valo in verschiedenen Interviews angesprochenen BLACK SABBATH-Inspirationen sind durchaus hörbar, denn die meisten Songs haben zumindest getragene Passagen und massig doomige Gitarren. „Dead Lover’s Lane“ hingegen ist etwas flotter, während es sich bei „Song Or Suicide“ um ein kurzes Zwischenstück handelt, in dem Valo sehr sehnsuchtsvoll singt (Balladen wie „Close To The Flame“ sind auf diesem Album übrigens nicht zu finden), und die eingängigen „Passion’s Killing Floor“ und „The Kiss Of Dawn“ dürften schon bekannt sein. Trotz härterer Ausrichtung gibt es aber immer noch genügend HIM-typische Melodien und Refrains, so dass meistens zu erkennen ist, um welche Band es sich handelt, was nach wie vor natürlich auch an Ville Valos Stimme liegt. Bei den instrumentalen Teilen hingegen müssen selbst geübte Hörer zwei mal hinhören, um überrascht festzustellen, dass es sich hier um die erfolgreichen Finnen handelt.
Alles in allem ist „Venus Doom“ ein sehr starkes Album, das durch abwechslungsreiches Songwriting, das nötige Maß an Härte und schöne Melodien besticht. HIM zeigen, dass sie auch den Stil, für den sie bekannt sind, noch erweitern und ausbauen können und alles andere als in ihrem Metier festgefahren sind, und genau das macht jede neue Veröffentlichung der Finnen so spannend!
Chrischi
Stile: Metal und (Hard) Rock in fast allen Facetten
Bands: Metallica, Pearl Jam, Dream Theater, Iron Maiden, Nightwish ...