Ledfoot - Gothic Blues Volume One

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LEDFOOT ist schon rein optisch ein interessanter Typ und das selbsterfundene Genre „Gothic Blues" macht neugierig. Die Scheibe „Gothic Blues Volume One" wurde in einer verregneten Nacht aufgenommen und das hört man der Scheibe verdammt an. Blues und Gothic hat auf den ersten Blick nicht viel gemeinsam, aber LEDFOOT schafft es mit seinem Werk wirklich, eine gelungene Symbiose der beiden Stilrichtungen zu kreieren.

Eigentlich habe ich gar nichts mit Blues am Hut, aber die Platte hat einen gewissen Charme, dem man sich in entsprechender Atmosphäre nicht entziehen kann. Man kann den Mastermind wahrlich vor sich sehen, wie er sich in dieser Nacht die Seele aus dem Leib geschrieben hat. Songs wie „Save My Ass" hören sich so intensiv an, dass man davon ausgehen kann, dass LEDFOOT hier nur einen Take gebraucht hat. Und man muss auch kein Bluesexperte sein, um zu hören, dass es sich hier um ein Ausnahmetalent handelt. LEDFOOT versinkt zwischenzeitlich in seinen Songs und diese nachhaltigen Momente lassen den Hörer nicht unberührt.

Das hier ist definitiv keine Musik für jederzeit und jeden Ort, aber in gewissen Momenten durchaus reizvoll. Wenn man nämlich drin ist, in dem Sog von anklagendem Blues, treibenden akustischen Gitarren und einschmeichelnder Melancholie, dann merkt man: Es ist anspruchsvoll, aber lohnenswert. LEDFOOT wohnt in Norwegen, das hört man der Musik definitiv an. Düstere Wälder und kalte Winternächte vertont mit einer 12- Saiter, von einem Meister am Instrument. Und erst nach einigen Tracks merkt man, dass LEDFOOT die Platte ganz alleine, ohne Schlagzeug oder Bass bestimmt.

Freunde von ungewöhnlicher, atmosphärischer, düsterer Musik sollten auf jeden Fall mal ein Ohr riskieren. Allerdings: auf Dauer, für Neueinsteiger, ist das Album etwas zu fordernd. An diese Platte tastet man sich eher langsam heran.