Stil (Spielzeit): Avangarde-Gothic-Rock (50:18 Minuten)
Label/Vertrieb (VÖ): Maddening Media / Alive (21.03.2008)
Bewertung: nichts für nebenher (8,5/10)
Link: http://www.uninvitedmusic.com
http://www.myspace.com/uninvitedguestuk
Nicht eingeladene Gäste fallen meistens sehr unangenehm auf und versauen einem die Stimmung an netten Abenden. Das Problem sollte allgemein bekannt sein.
Alles andere als unangenehm aufgefallen sind bis jetzt die Briten von UNINVITED GUEST in der Gothic-Szene und Presselandschaft, verleitete deren 2005 erschienenes Debut-Album „Faith In Oblivion“ die Fachpresse zu teilweise überschwänglichen Kommentaren wie „beste Stimme im UK-Goth“ über „geilste neue Gothband derzeit“ bis „Crème de la Crème der derzeitigen Pflichtkäufe“
“Just close your eyes, surrender and fall, I’ll take you to a masquerade-ball.” Diese Textzeile des Songs „Strange Gothic Romance“ reflektiert sehr adäquat das, was den geneigten Hörer während 50 Minuten Spielzeit und 13 Songs erwartet. Nach einem entspannendem, mit Meeresrauschen unterlegtem Intro geht das Trio aus dem Vereinigten Königreich bei „Mother Nature Made A Monster“ gleich mit rhythmischem Drumming und Riffing sowie atmosphärischen Keyboards in die Vollen. Dass dieser Track einer der schnellsten auf „Malice In Wonderland“ ist, sei nur am Rande erwähnt, denn UNINVITED GUEST setzen bei ihrem avantgardistischen, leicht rockigem und atmosphärischen Gothic weder nur auf Tempo noch auf pure Düsternis, sondern auf Vielseitigkeit, denn kein Song klingt auch nur annähernd wie der Andere. Vergleiche für die Musik der Briten zu nennen würde hier den Rahmen sprengen. Songs wie „Mother Nature Made A Monster“, „Abigail“ und “Your Private Hell” kleiden sich in treibend rockige, leicht metallische Gewandung mit elektronischen Akzenten, „Strange Gothic Romance“ überrascht mit Walzerklängen und das emotionale „Still I Miss The Man“, eine Hommage von Sänger Dean an seinen verstorbenen Vater, ist rein akustisch gehalten.
Auch wenn die Songs an sich durchgehend unterschiedlich gehalten sind, bekommt man als Hörer doch nicht den Eindruck als sei alles wie „Kraut und Rüben“ zusammen geschustert. Alle unterschiedlichen Strukturen, sei es nun Gothic-Rock, Walzer, A-Capella oder Akustik, werden durch die eindringliche und durchaus variable Stimme von Sänger Dean so akzentuiert , dass ein gewisser Wiedererkennungswert geschaffen und der Musik von UNINVITED GUEST ein beständiges Element verliehen wird. Textlich gesehen geben sich UNINVITED GUEST sehr engagiert, behandeln sie in ihren Texten ohne unnötige Metaphern aktuelle Themen wie Umweltzerstörung oder Kindesmissbrauch.
Klar produziert erzeugen harte Riffs und rhythmisches Drumming in Verbindung mit elektronischen Akzenten eine gewisse Partystimmung, Songs wie „Strange Gothic Romance“ lassen die Gedanken schweifen. Wer dem Gothic-Rock / Metal nicht abgeneigt ist, sollte hier zugreifen, aufgeschlossene Musikliebhaber sollten bei diesem vielseitigen Werk unbedingt ein Ohr riskieren.
Anspieltips: "Mother Nature Made A Monster", "Strange Gothic Romance", "Still I Miss The Man", "Join The Dance"