Eli – Darkness will Fall

Die Römerin Eli Pezutto hat zweierlei: 1) eine angenehme Stimme und 2.) viel Pech gehabt: Zum einen, was aber recht egal ist: dass hier einer die Scheibe reviewt, der bei „Gothic“ gern an das glorreiche zweite Album von PARADISE LOST und ungern an pseudoromantisches Leichtmetall aus den Häusern WITHIN TEMPTATION oder EVANESCENCE denkt. --- Und zum anderen, was tatsächlich schwer wiegt, dass sie an Lars E. Mattsson geraten ist, der für Komposition, Produktion und das Gitarrenspiel zuständig war.

Ihm ist es gelungen, mit absurd banalen Liedchen („aufgepeppt“ von synthetischen Orchesterarrangements gegen die jene von NIGHTWISH komplex wie Schönbergsche Zwölftonmusik anmuten) und einem völlig blutarmen Mix der nicht üblen Stimme nahezu jegliche Ausdruckskraft zu entziehen. Signorina Pezutto hat an sich wenig Grund, sich hinter Sharon den Adel und anderen Elfen des Mainstreams zu verstecken. Aber mit der Geräuschkulisse im Genick dürfte „Darkness will Fall“ allenfalls bei völlig entkernten Bravo- und MTV-Konsumenten punkten.

Hätte ELI ohne weitere Zusatzbeschallung die ¾-Stunde z.B. mit dem Verlesen von Verkehrsmeldungen oder der vorerst letzten Regierungserklärung Berlusconis ausgefüllt (vielleicht sogar auf Italienisch?), ich würde nicht zögern, die doppelte Punkzahl zu vergeben. Kost’ ja nix! So aber…