Sinamore - Seven Sins A Second




Stil (Spielzeit): Gothic Rock (44:43)
Label/Vertrieb (VÖ): Napalm Records (02.11.07)
Bewertung: 7 / 10
Link: www.sinamore.com

Knapp zwei Jahre nach dem Debüt bringen die Finnen eine leicht härtere Scheibe an den Start, die wieder zu Recht unter dem Label „Gothic Rock“ läuft. Aber der Härtegrad der Stücke schwankt diesmal doch beträchtlich, so dass „Rock“ nur als kleinster gemeinsamer Nenner aller Stücke stimmig bleibt, den die Band selbst in der Schnittmenge von HIM, TO/DIE/FOR u. BON JOVI verortet. --- Wenn man das Resultat hört, kann man verstehen, was gemeint ist. Das Gesamtergebnis ist konsistenter, als diese Melange zunächst vermuten lässt. Und doch ist für SINAMORE zu fürchten, dass sie an allen anvisierten Zielgruppen vorbeischießen. Vielen könnte es nämlich zu viel Metal im Gothic Rock, den anderen entschieden zuwenig sein.

Das wäre leicht schade, denn auch wenn SINAMORE sich vergleichsweise erfolgreich um sofortige Eingängigkeit bemühen, so liegt der Reiz der Stücke in der Regel gerade darin, mehr als bloß eingängig zu sein und der Reiz des Albums in der Vielfalt, die es zunächst etwas sperrig erscheinen lässt. Drei, vier Durchläufe später hat sich der Eindruck umgekehrt: sind die Stücke musikalisch interessanter und das Album schlüssiger geworden. Widersprüchliches gibt es auch zum Sänger zu vermelden: einerseits versteht er es 1.) überaus variabel und 2.) intensiv zu klingen (anders gesagt: er ist wirklich gut); andererseits scheint mir seine Stimmlage für diese Art Musik schlicht eine Nummer zu hoch.

Wer bei Media Markt oder sonst wo mal ein Ohr riskiert, ist vor dem Kauf gut beraten, aus der härteren Ecke mal „The Burning Frame“ oder „Better Alone“, aus der mit den Weichmachern „Far From A Dream“ oder das mich irgendwie an ältere U2 erinnernde „Eyes Of May“ anzutesten. Auf beiden Feldern darf man der Kapelle in puncto „Songwriting“ einen gehobenen Mittelfeldplatz attestieren; ob das reicht, damit Napalm den Vertrag verlängert, wird man sehen.

Eine Kaufempfehlung ist m. E. vor allem für Freunde des finnischen Hypes namens H.I.M. auszusprechen, die sich langsam den Absprung in Richtung „richtiger Musik“ zutrauen

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