True Widow - Circumambulation

Stoner Rock steht (in meinen Augen) für groovige Rhythmen, fette Riffs und röhrende Vocals – was hier auf acht Songs zelebriert wird, kommt dem nicht wirklich nahe. Aber um nicht in Genreschubladen stecken zu bleiben: Die Instrumente erschaffen sehr atmosphärische und großteils sehr traurige Soundlandschaften, die mich an die großartigen LIFELOVER erinnern. Die Klasse dieser Band erreichen TRUE WIDOW jedoch nicht.

Den Gesang teilen sich Gitarrist Dan Phillips und Bassistin Nicole Estill, was äußerst gut zur Musik passt: Während Dan mich teilweise mit seinen distanziert-unterkühlten Vocals an Papa Emeritus II (seines Zeichens Sänger von GHOST) erinnert, erzeugt Nicole mit ihrer hypnotischen Stimme eine schaurige Atmosphäre, die perfekt auf die Musik abgestimmt ist.

Die Krux des Albums liegt allerdings darin, dass das Material eher am Hörer vorbeitröpfelt und zu gleichförmig ist, als dass es einen packt, was hauptsächlich daran liegt, dass die ansonsten gute Musik recht abwechslungsarm ist – hier hätte es auch eine EP getan. Für zukünftige Alben wünsche ich mir von der Band etwas mehr Mut zu Ausflügen in andere (Sub)Genres und dynamischere Songaufbauten.