Dreadful Shadows - Buried Again Tipp

Review

Im Herbst 2000 verabschiedeten sich Dreadful Shadows von ihren Fans, die Kritikerlieblinge unter den Gothik-Bands sahen keine künstlerischen Entwicklungsmöglichkeiten mehr. Die ersten Alben im Original zu besitzen, bedeutet unter Fachkundigen, einen gewissen Schatz zu hüten – doch die dunklen Pforten öffnen sich erneut: zwar nicht zur Reunion, aber immerhin zur Wiederveröffentlichung von "Buried Again" (Rabazco). 

1996 verhalf das Zweitwerk den Berlinern zu internationaler Aufmerksamkeit und Anerkennung, die Gothik-Szene hatte neben Love Like Blood eine weitere Formation in ihren Reihen, die sich härter und Metal-orientierter dem Goth-Rock widmete, als bis dato für Genrebands üblich. "Buried Again" ist in der Tat über jeden Zweifel erhaben und ein tolles Album, gerade weil die Gitarren ordentlich zur Sache gehen, Melancholie und Zerbrechlichkeit aber dennoch die Oberhand behalten. 

Neben den zehn bereits veröffentlichten Songs finden sich vier Bonustracks auf der Scheibe, darunter die Coverversionen "Outside" (David Bowie) und "Coma White" von Marilyn Manson, aufgenommen im November 2000. Insbesondere das Manson-Cover ist sehr gelungen, etwas zarter und sogar noch eine Spur atmosphärischer als das Original.

Sieben Jahre nach der Erstveröffentlichung und vor dem Hintergrund aktueller Gothik-Bands hat "Buried Again" nichts von seiner Intensität eingebüßt, es klingt keineswegs überholt. Ein weiteres Geheimnis der Dreadful Shadows – zeitlose Musik gespielt zu haben, die ich auch heute jedem ans Herz legen kann.

Chris

Als Kind der 90er liebe ich Grunge und Alternative Rock – meine bevorzugten Genres sind aber Death, Groove, Dark und Thrash Metal. Ich kann Musik und Künstler schwer voneinander trennen und halte Szene-Polizisten für das Letzte, was Musik braucht. Cool, dass Du vorbeischaust!

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