Tribulation - Where The Gloom Becomes Sound Tipp

Tribulation - Where The Gloom Becomes Sound
    Dark Rock

    Label: Century Media
    VÖ: 29.01.2021
    Bewertung:10/10

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Das perfekte Album ist und bleibt ein Motiv des Wunschdenkens. Was für die einen Hörenden funktioniert, ist für die anderen Müll – irgendetwas lässt sich schließlich immer kritisieren. Und das ist auch der Fluch des Musikjournalismus: Welches Album ist schon so gut, dass es die Höchstwertung rechtfertigt und damit als "perfekt“ gilt? Bei TRIBULATIONs neuestem Output stellt sich diese Frage einmal mehr, denn "Where The Gloom Becomes Sound“ ist von genannter Perfektion nur minimal entfernt.

Verwunderlich ist das beim Namen TRIBULATION keineswegs. Seit ihrem Debütalbum "The Horror“ feilen die Schweden an ihrem Sound, experimentieren und probieren, ohne dass die Qualität je nachgelassen hätte. So wich der Death-Metal-Ansatz seit "The Children Of The Night“ langsam aber sicher einem rockigeren Gewand, welches seinen bisherigen Höhepunkt im von Kritikern gefeierten 2018er-Album "Down Below“ fand.

Dark Rock voller Kontraste

2021 ist von den letzten verbliebenen Death-Metal-Reminiszenzen auf "Down Below“ kaum noch etwas zu hören. Mit "Where The Gloom Becomes Sound“ sind TRIBULATION endgültig in den Gewässern des Dark Rock angekommen. Das mag einigen Puristen unschön aufstoßen, funktioniert für die Schweden aber gerade in der Kontinuität zu den Vorgängeralben hervorragend.

Denn das vorläufige Ende der musikalischen Entwicklung bedeutet auch TRIBULATIONs Ankunft im Reich der Kontraste. "Where The Gloom Becomes Sound“ pendelt beständig zwischen sphärisch-leichten Gitarrenmelodien ("Hour Of The Wolf“), mit Bedacht eingesetzten Metalriffs ("Funeral Pyre“) und Johannes Anderssons Grabesstimme. So verliert das Quartett nichts von seiner dämonisch-okkulten Aura und ureigenen Identität, klingt aber gleichzeitig erfrischend anders als noch auf dem Vorgängeralbum.

Ein beinahe perfekt geschliffener Diamant

Der wahre Star ist allerdings das Gesamtwerk an sich. Während der Sound beeindruckend kontrastreiche Welten erschafft, gelingt "Where The Gloom Becomes Sound“ ein besonderer Spagat: Dank des herausragenden Songwritings sowie dem großen Abwechslungsreichtum funktionieren die Stücke sowohl für sich genommen, als auch als kohärentes Gesamtwerk. "Where The Gloom Becomes Sound“ verschwendet keine einzige Minute mit Füllmaterial, sondern besticht durchgehend mit Qualität. Und ja, natürlich kann man auch daran etwas kritisieren – oder einfach einmal die Höchstwertung zücken.

Tracklist

01. In Remembrance (06:50)
02. Hour of the Wolf (04:31)
03. Leviathans (04:54)
04. Dirge of a Dying Soul (05:08)
05. Lethe (02:12)
06. Daughter of the Djinn (05:34)
07. Elementals (03:30)
08. Inanna (04:37)
09. Funeral Pyre (04:22)
10. The Wilderness (06:39)