PLATTENBAU ist ein Berliner Quartett, das nicht nur aus drei verschiedenen Ländern kommt, sondern auch jede Menge unterschiedlicher Musikrichtungen vereint. Der Proberaum zwischen den Reihen von Plattenbauten war wohl namensgebend für die Band und ebenso verströmt ihre Musik einen dunklen, kühlen Charme, der häufiger in Richtung 80s/90s Goth geht. Thematisch bewegen sich PLATTENBAU dabei zwischen aufmunternden Themen wie dem drohenden Ökozid, Doomscroll oder dem Überhandnehmen des Internetlebens.
„Net Prophet“ ist ein Sammelsurium von zehn Tracks, das eine Vielfalt vereint aus montonen, experimentellen Synth Sounds („Lichtenberg Monologue“), rotzigem Sprechgesang à la BAUHAUS, post-punkigem, nach Wave schreiendem Retro-Goth („Cloaking Love“) und dreckiger, gelangweilter oder verträumter Attitüde, wie man sie von Größen wie THE CURE oder JOY DIVISION kennt.
PLATTENBAU überzeugen auf der Platte mit ihrem Einfallsreichtum gerade in Bezug auf die verrückten, teils gespenstischen Synth-Sounds und ihrer Zeitreise in die ach so geliebte Zeit des weißen Make-Ups, klebrigen Haargels und ganz viel schwarzen Kajals und Lippenstifts. „Net Prophet“ ist in jeder Hinsicht tanzbar und macht trotz der düsteren Themen gute Laune. Dramatisch, chaotisch aber mit klarem Kurs schweben PLATTENBAU in einem Zwischenraum von Vergangenheit und Zukunft.
„Net Prophet“ ist ein gutes, spaßiges Album, das mein Goth-Herz höher schlagen lässt und den Antipolen Dramatik und Monotonie auf kontrastreichste Art die Waage hält.
Tracklist
1. Lichtenberg Monologue 03:26
2. Best Western 03:05
3. AR-15 02:15
4. Cloaking Love 03:40 video
5. Departed 04:49
6. Purgatory Mall 03:41
7. A New Dawn 04:37
8. We Got Time 03:47
9. Celebration 04:19
10. Stadtgrenze 02:34