Link: http://www.myspace.com/noxinterna
Gothic Rock aus Spanien, das ist nicht gerade etwas Gewöhnliches. Genau das machen aber NOX INTERNA auf ihrem Debüt, und damit ist schon mal das Interesse geweckt, sofern man sich denn für diese Musik interessiert. NOX INTERNA beschränken sich aber nicht nur auf relativ geradlinigen Gothic Rock, sondern haben auch ein paar Überraschungen in petto.
Die Keyboards, für die mit Bea das einzige weibliche Bandmitglied zuständig ist, sind allgegenwärtig. Fast noch wichtiger und schöner sind aber die wirklich gelungenen und eingängigen Pianopassagen. Auch vor hintergründigen elektronischen Elementen macht die Band nicht Halt. Der Gesang von Richy Nox ist gewöhnungsbedürftig, denn der Mann singt nicht unbedingt hervorragend, besitzt aber eine charismatische Stimme und setzt oftmals ungewöhnlichen Gesang ein. An den Melodien der Songs hapert es auf „XIII" so gut wie nie; der Opener „Lagrimas Rotas" ist genau wie das atmosphärische, mit wunderbaren Gitarrenpassagen versehene „En La Eternidad" eine Vorzeigenummer. Der Leser merkt spätestens jetzt, dass die Texte spanisch sind, und natürlich macht das den besonderen Reiz von NOX INTERNA aus. Die Sprache der Südländer ist einfach sehr angenehm und schön zu hören, und wenn man wissen will, worüber da eigentlich gesungen wird, so kann man auf der Website die englischen Übersetzungen nachlesen. Zwei Coverversionen haben sich übrigens auch eingeschlichen: „Love Song" von THE CURE und „Hechizo" von HEROES DEL SILENCIO. Beide sind recht gut ausgefallen, allerdings hat das Original von HEROES DEL SILENCIO ungleich mehr Punch und rockt, obwohl es sich ja eigentlich um eine ruhigere Nummer handelt.
Ein Wort muss auch noch über die Aufmachung verloren werden: Nicht jede Band bringt ihr Debüt als schickes Digipack heraus, dem eine Bonus-DVD beiliegt. In diesem Fall finden sich Videos und Making-Ofs zu „Eternidad" und „Hipnotico Juego" sowie Bandinterviews auf der Scheibe, was eine sehr nette Geste der Band ist.
NOX INTERNA befinden sich noch am Anfang ihrer Karriere, das merkt man. Es gibt ein, zwei Nummern, die ein wenig sperrig wirken und durchschnittliche Passage. Aber im Großen und Ganzen überwiegt deutlich das Positive, und so möchte ich das Debüt der Spanier Gothic Rock-Fans doch ans Herz legen.
Stil (Spielzeit): Gothic Rock (53:02)
Label/Vertrieb (VÖ): Hellfest Records/Universal (18.09.09)
Bewertung: 7/10
Chrischi
Stile: Metal und (Hard) Rock in fast allen Facetten
Bands: Metallica, Pearl Jam, Dream Theater, Iron Maiden, Nightwish ...