Stil (Spielzeit): Spaciger Goth-Wave-Rock (42:43)
Label/Vertrieb (VÖ): Tiefdruck / Universal (27.07.2007)
Bewertung: 6/10
Link: www.deadsy.com
Von DEADSY hörte ich das erste Mal vor ein paar Jahren in Zusammenhang mit KORN, ich glaube die beiden Bands waren zusammen auf der „Family Values“-Tour in den Staaten unterwegs. Ein Blick in die Band-Biografie verrät zudem, dass KORN-Sänger Jonathan Davis DEADSY bei seinem eigenen Label unter Vertrag nahm und so 2002 das Debut „Commentcement“ erschien. Schon damals klangen DEADSY relativ eigenständig, ohne sich irgendeiner Szene anbiedern zu müssen. Spaciger Goth-Wave-Rock, der keinem weh tut und auch den Mädels gefallen dürfte. Fünf Jahre später tönen DEADSY auf „Phantasmagore“ genauso wie auf dem ersten Silberling, eine echte Weiterentwicklung ist nicht zu erkennen. Zumindest sind die Keyboards und E-Drums etwas zurück gefahren worden, was ja irgendwie eher Fort- als Rückschritt ist. Aufgrund des künstlichen, überverzerrten Gitarrensounds klingen aber selbst die schnelleren Stücke nicht wirklich rockig, was nicht heißt, dass man nicht dazu kopfnicken oder abrocken kann. Irgendwie fehlt aber der entscheidende Kick. Bestes Beispiel: Der Refrain von „Better Than You Know“ – eigentlich stimmt hier alles, doch die verwaschene Gitarren- und Bass-Produktion hindert einen daran, sich richtig mitreißen zu lassen. Schade! Noch ein Ärgernis: Warum die Coverversion „Paint It Black“ (im Original von den ROLLING STONES) bereits an vierter Stelle auf der Scheibe auftaucht, habe ich nicht ganz verstanden, aber die Nummer ist eh schon viel oft nachgespielt worden, weshalb es mir schon fast egal ist, ob das Remake gelungen ist oder nicht. Unnötig! Ansonsten ist das Niveau der Platte recht hoch, der eine oder andere Song geht sogar ganz gut ins Ohr. Trotz der Eigenständig sucht man überraschende Momente allerdings vergeblich, nach zwei Songs hat man Sound und Schema kapiert, die Spannung geht rapide den Bach runter. Nur der schwerfällige Titelsong lässt am Ende noch mal die Ohren hochklappen, beim Rest verpasst man nicht sehr viel. Mainstream-Fans von HIM, MARYLIN MANSON, ZEROMANCER, THE 69 EYES, und ORGY sollten Mal trotzdem ein Ohr riskieren. Tolerante Musik-Freaks, die immer auf der Suche nach was Neuem sind, dürften ebenfalls Gefallen an „Phantasmagore“ finden, schließlich bekommt man so einen Sound nicht jeden Tag präsentiert. Anspieltipps: „Razor Love“, „Babes In Abyss“ und „Time“ Ach, noch was: Sänger Elijah ist der Sohn von Cher. Ist das wichtig?