Stil (Spielzeit): Dark Pop, Rock, Indi (60:57)
Label/Vertrieb (VÖ): My Kingdom / Twilight (29.09.09)
Bewertung: 7,5/10
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Ah, sehr schön. Wie wohl man sich doch in der Melancholie fühlen und fallen lassen kann. Und genau das erreichen die Italiener mit diesem Werk auch: „Domino / Consequence" plätschert an der Oberfläche vor sich hin, beinhaltet aber wahre ozeanische Abgründe.
Irgendwo zwischen melancholischem Pop, Indi und leicht progressivem Rock spielen die Vier ihre Trümpfe aus und erinnern dabei beizeiten an „Damnation" von Opeth – wenn man es von einer Alternative-Seite betrachtet. Die Stimme thront über den weitläufigen Arrangements und haucht dem Hörer Gänsehäute über die Arme. Zum Großteil geht es hier ganz gemächlich zu, aber die verzerrte Gitarre darf auch nicht fehlen. An manchen Stellen könnte man auch an eine ausgedünnte und weniger harte Version von TOOL denken – wenn diese beschlössen, poppiger zu werden. Eventuell können auch Posthardcore-Fans mit dem Album was anfangen, wenn sie vor allem die "Geklimper-Seite" des Genres mögen.
Einziges Manko dieser tiefgründigen Platte ist die fehlende Abwechslung. Die Songs klingen schon alle recht ähnlich - Man könnte es aber auch als „aus einem Guss" bezeichnen, wenn man denn möchte, da der Fluss des Albums eigentlich nie gestört wird. Man sollte aber schon ein wenig etwas für die blaue Stunde übrig haben, um dieses Werk genießen zu können, da es nicht unbedingt Musik zum Feiern gedacht ist. Klasse ist übrigens auch die sehr eigene Coverversion von „When My Guitar Gently Weeps" – so komme ich mit A PERFECTS CIRCLE-Version von „Imagine" ja noch irgendwie die Kurve zurück zum TOOL-Vergleich (soagar im doppelten Sinne!), wenn auch ein wenig gestelzt.
Am besten mit Rotwein, Kopfhörern, dem Abschiedsbrief der Freundin und vielen Zigaretten zu genießen!