Stil (Spielzeit): New York Hardcore (33:31)
Label/Vertrieb (VÖ): Century Media / EMI (16.04.10)
Bewertung: 9/10
Link: MySpace
Man braucht ca. 10 Sekunden (bis die ersten HiHat-Schläge vorbei sind) um zu wissen, dass man sich hier gerade mit dem neuen SOIA-Album anlegt. Und ehrlich gesagt braucht man auch keine Sekunde mehr, um zu wissen, wie sehr einem dieses Album gefallen wird! Und wenn dann nach einer guten halben Stunde wieder alles ruhig wird, weiß man, dass die Intuition zu Beginn absolut gerechtfertigt war!
Und so legen die New Yorker die Messlatte mal wieder so hoch, dass Horden von wesentlich jüngeren Bands höchstens noch an Limbo denken können. Man fragt sich unweigerlich, woher die Herren nach über 20 Jahren Bandgeschichte noch diese Wucht, Energie und Wut hernehmen. Ok, wahrscheinlich reicht es einfach schon aus, mal mit offenen Augen durch die Welt zu gehen, um diesen „Angepisst-Status" zu bekommen. Und genau den kredenzt uns das Quartett hier wie kaum eine andere Kapelle. Dazu passt auch dieses herrliche Zitat (dessen Urheber ich allerdings leider vergessen hab): „Ich habe noch nie eine schlechte Show von SOIA gesehen. Ich kenne auch niemanden, der mal eine schlechte Show gesehen hat. Ich kenne auch niemanden, der jemanden kennt, der eine schlechte Show von ihnen gesehen hat." Und mit „Based On A True Story" haben sie wieder jede Menge neues Futter für fulminante Live-Shows!
Aber neben Hardcore-Smashern wie „Death Or Jail" oder „LCD" tummeln sich auf diesem Silberling wirklich mal eine große Menge an Songs, bei denen SOIA ihre Punkwurzeln durchscheinen lassen. „A Month Of Sundays", „Good Cop" oder „Dirty Money" strotzen nur so vor positiver Energie und gut mitgröhlbaren Stellen, die auf Shows schnell zu einem Buschfeuer ausarten dürften. Mich wundert beinahe, welche Dichte hier die, na, nennen wir es mal "Sing-a-Longs" haben. Was dem Ganzen aber die Krone aufsetzt, ist die mörderische Produktion. Wie man so einen Druck hinbekommen kann, ohne die Platte vollkommen zu überproduzieren, bleibt wohl ein Rätsel, welches nur Dean Baltulonis und Tue Madsen wirklich lüften können. Aber egal, denn ihr Sound kleidet diese Brecher von Songs in ein unfassbares Klanggewand, welches die Songs einfach mit voller Wucht und ohne Schnörkel nach vorne drückt.
Für mich haben SOIA mal wieder bewiesen, warum sie eine von diesen Bands sind, die mit dem Alter tatsächlich ihre Qualität halten bzw. teilweise sogar noch ausbauen können. Absolute Empfehlung für jeden Hardcore-Fan!