Feet 1st - Heaven, Home, Hell

Link: MySpace

Meine Damen und Herren: ziehen sie sich die Unterhemden an, stecken sie sich die Schlagringe auf die Finger – FEET 1ST aus Görlitz legen ihren ersten Longplayer vor.
Wer auf Bollo steht, könnte die gute halbe Stunde hier richtig lieben und auch ich bin überrascht, dass ich das mag. Normalerweise kann man mich damit jagen, denn feingeistig ist das hier nicht unbedingt. Dafür aber durchschlagend. Aber sie können anscheinend nicht nur mich begeistern: Mattthi von NASTY gibt sich hier mit Kevin von END OF DAYS und Chris von UNITED AND STRONG die Klinke in die Hand. Zwar ist der Song mit der NASTY-Unterstützung extrem prollig geraten (die Rap-Parts solltet ihr euch echt sparen!), aber dafür haut Kevin Otto einfach alles wieder raus!

Natürlich passiert hier viel im Midtempo bzw. im Mosh-Tempo, aber sie kennen eben auch Hochgeschwindigkeit und genau diese Mixtur haucht der Platte Leben ein und wischt das prollige etwas weg. Der 2007 gegründete Fünfling spricht sich dazu noch klar gegen Faschismus und Rassismus aus (natürlich auch gegen alles und jeden anderen...) und beweist damit, dass auch ein wenig Inhalt dabei ist. Ansonsten gibt es natürlich vor allem verbal auf die Fresse. Allerdings machen sie dies sogar zwischendurch mal auf Deutsch – also innerhalb der Songs ab und zu zweisprachig, was ich ziemlich cool finde.

Wie erwähnt gefällt mir vor allem die Tatsache, dass sie nicht nur im Midtempo-Bereich bleiben und ihre ganze Kraft nicht nur in die Breakdowns legen, sondern wirklich Kette geben können. Das ganze kommt auch in einer ordentlich drückenden Produktion um die Ecke und das Ding mit den zwei Sängern und den Crewvocals scheint bei ihnen auch gut zu funktionieren. Ich bin nach wie vor etwas überrascht, dass mir das hier so gut gefällt, aber die Jungs haben einfach ordentlich Drive und bringen ihr Ding überzeugend rüber.

Ach ja, ebenso wie Rapparts liegen ihre Stärken auch nicht unbedingt bei NYHC-Singalongs...Ansonsten FEET 1st und Thumbs up!