Stil (Spielzeit): Rock N Roll / Hardcore (45:31)
Label/Vertrieb (VÖ): CustumCore / Seasons Of Mist (04.10.07)
Bewertung: 6,5/ 10
Link: http://www.headcharger.com/
Kennt ihr diese kleinen ballähnlichen Büsche, die in Western immer durch die Stadt geweht werden, kurz bevor die Schießerei losgeht? Genau solche Teile sind nun auch außerhalb von Texas gefunden worden – in Frankreich, um genau zu sein.
Diese Sträucher folgen nämlich einer Band namens HEADCHARGER auf Schritt und Tritt, wenn sie sich nicht grade selbst in Brand setzen. Und da diese Franzosen vermutlich mit Whisky gurgeln, besteht hier auch andauernde Brandgefahr. Brand ist auch etwas, was mir zu ihrem Sänger einfällt, der vermutlich auch in einer richtigen Hardcoreband hätte singen können. Und „Hardcore“ ist auch wiederum ein gutes Stichwort, da HEADCHARGER nicht nur dem Rock N Roll verhaftet sind, sondern definitiv noch ein paar Schüppen Hardcore und Metal mit an Bord haben. Sie sind zwar nicht so abgedreht wie EVERY TIME I DIE, dafür aber staubtrocken.
MAYLENE & THE SONS OF DISASTER fallen mir auch als Referenz ein. Allerdings suchen HEADCHARGER ihr Heil weit weniger im Metal, sondern wirklich eher im hüftbetonten Riff N`Roll. Ein wenig mehr Geschwindigkeit hätte ihnen zwar durchaus gut getan – aber vermutlich können sie dafür dann aber auf der Bühne Posen wie blöde. Die Musik lädt auf jeden Fall dazu ein.
Das HEADCHARGER nur auf den Zug der Hardcore/Rn`R-Bands aufspringen wollen, kann man ihnen übrigens nicht vorwerfen, da sie ihr Debütalbum bereits 2005 veröffentlicht haben. Und im Gegensatz zu Bands wie MEMPHIS MAY FIRE verzichten sie auch komplett und konsequent auf jegliche Emoeinflüsse und widmen sich dem Teufelsgrüßenden Rock n Roll.
Auch wenn ich ein wenig die angezogene Handbremse moniere (durch das Tempo kriegt die Platte auch ein leichtes Stonerfeeling), weiß „Watch The Sun“ durchaus zu gefallen. Nicht übermäßig aufregend, aber es wärmt von innen wie ein guter Whisky.