Lower Definition - The Greatest Of All Lost Arts




Stil (Spielzeit): Posthardcore / Screamo (43:57)
Label/Vertrieb (VÖ): Ferret / Hellfest / Universal (08.07.06)
Bewertung: 6 / 10
Link: http://www.myspace.com/lowerdefinition

Nachdem Ferret mit THE BANNER, ELYSIA und KNIGHTS OF THE ABYSS einige Schwergewichte in den letzten Wochen veröffentlicht hat, kommt jetzt wieder ein wenig mehr Melodie in die Sache.

Nicht das San Diego`s LOWER DEFINITION PowerPop spielen würden, aber der Gesang spielt hier eine ganz wichtige Rolle – und diesmal meine ich auch wörtlich „Gesang“. Denn Sänger Matt verzichtet fast komplett aufs Schreien und setzt auf Melodien, wie sie zum Beispiel bei GLASSJAW zu finden sind. Witzigerweise passt auch der Klang seiner Stimme ziemlich gut zu dieser Stimme, also diese ganz eigene Art Melodien zu gestallten und um sie herum zu „leiern“. Ich meine das mit dem Leiern auch gar nicht mal negativ, da es ja definitiv etwas mit Widererkennungswert ist und nicht nach dem typischen Emo-Klischee klingt.

Allerdings liegt hier nicht nur Segen, denn auf Dauer nimmt er der Band den Schwung aus den Segeln. Beim ersten Song kommt es ja noch ziemlich cool, dass er in der Stimme so ziemlich die Ruhe weg hat, während die Band in ihrer Melange aus Screamo, Posthardcore und etwas MetalCore alles versucht zu geben. Aber auf Albumlänge würde ich mir auf jeden Fall etwas mehr Enthusiasmus vom Gesang her wünschen – etwas mehr Aufregung, welche somit dann auch die Spannungen innerhalb der Songs widerspiegelt.

Schade eigentlich, dass ich so ein Urteil über dieses Full-Lenght-Debüt fällen muss, denn rein musikalisch gefallen mir LD ziemlich gut. Zwar haben sie auch die obligatorischen Moshparts der meisten Ferret-Bands mit dabei, trotzdem fällt ihre Musik schon ein wenig aus dem Rahmen, da sie viele andere moderne Klischees eben nicht so stark zelebriert und stärker mit Dynamik arbeitet, als es viele ihrer Kollegen tun. Wenn man jetzt noch den melodischen Gesang dazurechnet, hat man ein Album welches zur Zeit etwas untypisch und somit erfrischend für das Ferret-Roster ist. Lediglich der zu oft zu gleich bleibende Gesang nimmt dem Album etwas an Spannung. Da klingen selbst die eigentlich eher klischeehaltigen Screamparts noch frisch, da sie Abwechslung bringen. Wenn man dem Sänger vor den nächsten Recordings mal Speed anstatt Downer geben würde, könnte da eine ganze Menge mehr rauskommen!
Kai