Conduit - Fear For Those Who Missed It



Stil (Spielzeit):
Mixtur aus allem, was mit "Core" vermengt wird (45:04)
Label/Vertrieb (VÖ): Whirlwind (28.05.10)
Bewertung: 4 / 10

Link: Myspace

Manchmal können auch die besten Versuche etwas versanden. Die Britten können davon ein Lied singen. Beziehungsweise gleich elf...

Denn an und für sich ist ihr Versuch, Screamo mit dem Sound zum Anfang des Jahrtausends mit moderneren Parts aufzufüllen und dem Ganzen ab und zu noch mal eine progressiv angehauchte Seite abzugewinnen, ja gar nicht schlecht. Und viele der Parts sind auch wirklich ganz cool. Aber leider gehen die Songs dabei flöten. Oder eher gesagt: sie klingen konstruiert. Und das teilweise sogar ziemlich stark. Man hat oft ein wenig das Gefühl, ein paar Kids mit einem Setzbaukasten zuzuschauen, der ihnen erlaubt, so ziemlich alles, was man mit dem Wort „Core" anreichern kann, miteinander zu verbinden. Wie gesagt, von der Idee her keine schlechte Sache...

Aber alleine schon durch den Gesang erinnern mich CONDUIT eher an SENSES FAIL und weniger an wirklich experimentelle Musik – und so bleibt auch der Eindruck bestehen, hier klingt vieles einfach aufgesetzt. Wenn ich mir dann noch reinziehe, dass sie sich selber „christlich" und „progressiv" auf die Fahne schreiben, muss ich schon ein wenig abwinken. „Progressiv" macht ja auch schließlich nur dann Sinn, wenn es auch funktioniert und zu einem runden Ganzen wird. Und davon sind die Britten auf ihrem Debüt noch ziemlich weit entfernt: der cleane Gesang nervt, die Schreie verhungern, die Produktion ist genauso unentschieden wie die Songs des Quartetts. Wer zu viel will, bekommt halt manchmal nichts...
Kai